LG Optimus G im Test

OptimusG_Sprint_ProductShot001_smallLG hat mir vor kurzem das jüngste seiner Smartphones, das LG Optimus G*, zum spielen testen geschickt.

Zunächst mal zum Äußeren. Das Gerät vermittelt einen sehr hochwertigen, gut verarbeiteten Eindruck. Die Vorderseite aus Gorilla Glass ist von einem dünnen, verchromten Metallrahmen umgeben. Ein Streifen schwarzen Lacks bewirkt, dass er nicht so hervorsticht wie bei diversen Geräten der Konkurrenz. Dahinter schließt ein Kunststoffrahmen an, in den eine Platte aus Glas eingelegt ist, aus der das Kameramodul hervortritt.

Optimus G Frühlingsblumen
Unbearbeitetes Originalbild aus dem Optimus G. Zum Betrachten in Originalgröße das Bild anklicken.

Das Optimus G ist für mich von der Größe her nahe an jener Grenze, ab der es zwingend notwendig ist, ein Smartphone mit beiden Händen zu bedienen. Die abgerundete Kante des Kunststoffrahmens bewirkt, dass das Gerät relativ gut in der (meiner) Hand liegt. Wer darauf Wert legt, das Smartphone mit einer Hand bedienen zu können, sollte es vor dem Kauf auf jeden Fall ausprobieren.

OptimusG_Sprint_ProductShot009_smallZu den inneren Werten: Mit 32GB Speicher, 2GB Arbeitsspeicher und einem Quad-Core-Prozessor gehört das Optimus G zur Spitzenklasse der derzeit erhältlichen Smartphones. Mit Hilfe von LTE ist man nicht nur in 3D-Spielen, sondern auch im Internet schnell unterwegs, sobald LTE von LG in Zusammenarbeit mit den Providern aktiviert wird. Dass man auch sonst selten lange auf ein Programm warten muss, ist selbstverständlich. Der Bildschirm ist gestochen scharf, leuchtstark und dank IPS-Panel viel weniger blickwinkelabhängig als ein typischer LCD-Bildschirm, Laptopbildschirme eingeschlossen. Die 13MP-Kamera kann bei guten Lichtverhältnissen ihre Stärken ausspielen.

Der Bildschirm des LG Optimus G lässt sich auch bei starker Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen
Der Bildschirm des LG Optimus G lässt sich auch bei starker Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen.

Etwas, das nicht ganz neu ist, ist das Betriebssystem. LG hat dem Gerät seine eigene Variante von Android 4.1.2 (Jelly Bean) spendiert, aktuell ist 4.2.2 (Jelly Bean+). LG verwendet eine eigene Benutzerobrfläche, die einige Funktionen leichter zugänglich macht und das Gefühl vermittelt, man habe das Gerät am kurzen Zügel. WLAN, Energiesparmodi, mobile Datenübertragung und einige andere Einstellungen lassen sich einfach über die Statusleiste ein- und ausschalten. Dadurch, dass die Bedientasten als Soft-Touch-Tasten unterhalb des Bildschirms angeordnet sind, steht den Anwendungen der Platz, den diese Tasten bei anderen Geräten auf dem Bildschirm einnehmen, zur Verfügung.

Neben den üblichen Anwendungen wie Browser, Galerie, E-Mail-Client, MP3-Player, Notizen, Google Navigation und so weiter bringt das Gerät auch die App Polaris Office zum Ansehen, Erstellen und Bearbeiten von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten mit. Das ist insofern praktisch, wenn man bedenkt, dass man per Bluetooth einfach eine Maus und eine Tastatur anschließen kann. Das klingt abwegig, aber es funktioniert erstaunlich gut. Über einen kleinen micro-USB-zu-HDMI-Adapter kann man das Gerät auch an einen Bildschirm anschließen–einer Nutzung als ultra-kompaktes mobiles Büro steht damit nichts mehr im Weg. Android geht sogar noch einen Schritt weiter: das Gerät unterstützt den Miracast-Standard, mit dessen Hilfe sich Bild und Ton drahtlos übertragen lassen–zum Beispiel an ein Miracast Dongle oder an einen kompatiblen Beamer. Allerdings fehlen hierzu eindeutig noch die passenden Geräte.

Über den Akku, der oft mal als Achillesferse der Smartphones bezeichnet wird, kann ich, mit der gebotenen Vorsicht, nur Gutes sagen. Natürlich kann man jeden Smartphoneakku binnen ein paar Stunden entleeren, wenn man ausreichend viele energiehungrige Prozesse gleichzeitig laufen lässt. Wer das Gerät normal verwendet, kommt mit dem Akku meiner Erfahrung nach locker einen Tag lang, oft auch länger, aus. Der Nutzer bekommt von LG auch ein paar Werkzeuge in die Hand, um Strom zu sparen. Beispielsweise ist der von vornherein eingestellt, dass der Bildschirm relativ kurz (~15s) nach der letzten Berührung des Touchscreens ausgeschaltet wird. Da das aber nicht unbedingt praktisch ist, kann das Gerät über die Frontkamera erkennen, ob gerade ein Paar Augen auf den Bildschirm gerichtet sind und die Anzeige solange aktiv lassen. Das Optimus G unterstützt auch NFC zum Auslesen von Smart Tags.

Optimus G vs. Nexus 4

Die beiden sind einander so ähnlich, dass kein Bericht über das Optimus G komplett wäre, ohne die Unterschiede zum Nexus 4 anzusprechen.

In vielen technischen Aspekten sind die beiden gleich: der gleiche Bildschirm (wenn auch die Farben etwas anders aussehen), der gleiche Prozessor, der gleiche Akku und jeweils 2 GB Arbeitsspeicher. Auch das Ladegerät ist das selbe. Ein genauerer Blick in die Spezifikationen zeigt aber, dass LG seinem Topgerät einige Upgrades spendiert hat. LGs Flaggschiff hat die hochausflösendere Kamera (13 statt 8 Megapixel), doppelt so viel Speicherplatz (32GB statt 16 bzw. 8GB) und es unterstützt demnächst den neuen Mobilfunkstandard LTE, ein Feature, das bei der Präsentation des Nexus 4 vermisst wurde. Als Extra hat das Optimus G einen FM-Radioempfänger, der zum Beispiel mit dem beiliegenden In-Ear-Headset verwendet werden kann.

Auf Seiten der Software ist das Nexus 4 mit der neueren Variante von Android (4.2.2 Jelly Bean+) ausgestattet und wird wohl kurz nach dem Erscheinen der nächsten Version upgedated werden. Das LG Optimus G kommt hingegen mit der umfangreicheren Software-Grundausstattung daher.

Fazit

Das Optimus G ist eines der leistungsfähigsten derzeit am Markt befindlichen Smartphones. LG hat auch in puncto Betriebssystem und Software hier ganze Arbeit geleistet. Wer Wert auf geradliniges Design, LTE-Unterstützung, viel Speicherplatz, einen angenehm großen Bildschirm oder viele Funktionen legt, für den ist das Optimus G das richtige Gerät. Wer auf LTE verzichten kann und mit 16GB oder gar 8GB Speicherplatz das Auslangen findet, findet mit dem Nexus 4 eine etwas günstigere Alternative vor.

LG hat für diesen Test das Optimus G auf die Dauer von zirka 2 Wochen kostenlos zur Verfügung gestellt. Danke!

*Die Fotos auf der verlinkten Seite stellen nicht das richtige Gerät dar.

3 Gedanken zu „LG Optimus G im Test

  • 11. April 2013 um 08:11 Uhr
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    Das LG Optimus G ist jetzt auf jedenfall mein favorite, ich bin noch Samsung Fan aber die Preise sind einfach zu hoch. Danke für die Information.

    Gruß aus Seesen

  • 23. Mai 2013 um 19:25 Uhr
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    Hallo,

    Sind Sie sich wirklich sicher das, dass Optimus G den QI-Standard für „kabelloses“ aufladen unterstützt???
    Ich hab viel darüber gesucht, und nur Ihren Satz als einzigstes im Netz dazu gefunden.

    • 23. Mai 2013 um 21:31 Uhr
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      Danke für den Hinweis! Ich werde dem nachgehen und habe den Halbsatz dazu vorerst mal aus dem Artikel gestrichen.

Kommentare sind geschlossen.