Das Hundert-Euro-Smartphone

Der Herbst und die Vorweihnachtszeit sind für viele Leute die Smartphone-Upgrade-Zeit. Für Apples aktuelle Modelle muss man  zwischen 700 und 1000€ bezahlen. Ein stolzer Preis, für den man aber auch eine Menge Technik und ein beliebtes Statussymbol bekommt.

Ich sag’s aber ganz ehrlich: mir ist das zu teuer. Ich finde es ein bisschen befremdlich, in der Straßenbahn Zehnjährige sitzen zu sehen, die ein Smartphone haben, das in etwa so viel kostet wie eine Backwarenverkäuferin im Monat verdient. Ich sehe Handys auch als Gebrauchsgegenstände: irgendwann fallen sie mal runter, werden nass, verloren oder gestohlen.

Daher habe ich mich entschlossen, mal einen Blick auf das untere Ende der Smartphone-Preisskala zu werfen und ein Angebot von Microsoft Devices (Nokia), das Lumia 530 zu testen, angenommen. Im Handel ist das Smartphone neu ab ca. 90€ zu haben.

Lumia 530 (1)

Die äußeren Werte.

Mit seinem 10 cm-Bildschirm (4 Zoll) und Abmessungen von ca. 6,2 x 12 x 1,3 cm ist das Lumia kleiner und etwas dicker als die meisten anderen Geräte auf dem Markt und liegt dafür auch besser in der Hand. Die Kunststoff-Rückseite kann wie bei vielen klassischen Nokia-Handys abgenommen werden und ist in ein paar verschiedenen Farben erhältlich. Dahinter findet man den Akku (der einfach ausgetauscht werden kann) und die Halterungen für eine Micro-SIM und eine Micro-SD-Karte. Das Lumia 530 gibt es auch als Dual-SIM-Gerät.

Der Bildschirm ist hell genug, um im Freien ohne weitere Probleme verwendet zu werden, und löst so hoch auf, dass man die einzelnen Pixel mit freiem Auge nicht erkennt. Leider sind Farben und Helligkeit des Bildes stark blickwinkelabhängig, was insbesondere dann auffällt, wenn man das Handy im Hochformat hält. Außerdem ist das „Schwarz“ ziemlich hell. Gelegentlich merkt man auch, dass das Display eher langsam ist. Im unteren Bereich des Bildschirms wird die Leiste mit den Steuerfeldern (Zurück, Home, Suche) eingeblendet, die auch beim Betrachten von Videos nicht verschwindet.

Lumia 530 (2)

Die inneren Werte

In dem Gerät werkelt ein Quad-Core-Prozessor von Qualcomm, die weiteren technischen Details dazu erspare ich euch, denn wichtig ist es, zu wissen, dass der Prozessor Windows Phone 8 und alle von mir getesteten Apps flüssig dargestellt hat. Das Smartphone verfügt über 4GB Speicher, kann aber mit Speicherkarten bis 128GB aufgerüstet werden und fasst damit (zum Beispiel) jede noch so große Musikbibliothek. Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit 22 Tagen im Standby und 13,4 Stunden Sprechzeit angegeben. Darauf würde ich mich nicht verlassen, also habe ich im Test selbst festgestellt, dass man das Gerät bei normalem Verbrauch nur alle paar Tage einmal aufladen muss. Im Vergleich zu anderen Smartphones ist die Akkulaufzeit also phänomenal. Außerdem sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass der Akku einfach getauscht werden kann.

Wo gespart wurde.

Das Lumia 530 hat weder einen NFC-Leser noch kann es kabellos aufgeladen werden. Die Kamera ist eine Fixfokus-Kamera mit 5 Megapixel Auflösung ohne Blitz. Auf die Frontkamera für Selfies hat Nokia komplett verzichtet.

Fazit

Ein durch und durch solides Gerät, wie man es von Nokia kennt. An den Bildschirm kann man sich gewöhnen–ich hoffe, dass Nokia beim Nachfolgemodell einen besseren einbaut.