Huawei TalkBand B2 im Test

Ich wollte schon seit längerem einmal einen Fitness-Tracker ausprobieren, daher bin ich auf das Angebot, das Huawei TalkBand B2 für einige Tage auszuprobieren, gerne eingestiegen. Im Gegensatz zu reinen Fitnesstrackern (Fitbit etc.) kann man das Gerät auch als Headset zum Telefonieren verwenden.

Die Hardware

Das Gerät selbst hat ein Gehäuse aus Kunststoff und Metall mit einem kleinen Touchscreen, einem Schwarz-Weiß-OLED-Display und einem einzigen Bedienknopf. An der Rückseite befindet sich der Ohrhörer und ein Micro-USB-Port zum Aufladen des Akkus. Das Talkband ist wassergeschützt nach IP57: Händewaschen ist kein Problem, solange man das Gerät nachher abtrocknet, schwimmen gehen oder Duschen sollte man damit aber nicht. Das Talkband kann sich durch Vibrieren bemerkbar machen.

Das Armband besteht aus einer Halterung aus Metall (Aluminium?) zum Einklipsen des Geräts und einem auswechselbaren Kunststoffband.

Der Akku hielt im Test etwa drei Tage.

Die Software

Huawei Wear App-Berechtigungen
Die von der App angeforderten Berechtigungen

Zum Talkband gehört eine App, die für Android (4.0+) und iOS (7.0+) verfügbar ist und im Play Store kostenlos geladen werden kann. Ich habe die App auf Android 5.1.1 (pur, ohne herstellerspezifische Anpassungen) getestet.

Die App stellt sowohl die Fitnessdaten als auch die Schlafanalyse recht übersichtlich dar. Positiv fällt auf, dass für die Benutzung der App keine Registrierung erforderlich ist. Ein wenig Unbehagen hatte ich angesichts der langen Liste von Berechtigungen, nach der die App verlangt. Beispielsweise fragt die App nach den Rechten zum Lesen und Senden von SMS, zeigt diese aber nicht auf dem Talkband an.

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Über das Menü auf dem Talkband sind weitere Funktionen zugänglich: eine Handy-Such-Funktion (um das Handy klingeln zu lassen, damit man es findet) und ein Auslöser für die Kamera. Außerdem soll man per Doppelklick auf den Knopf den Sprachassistenten starten können. Diese drei Dinge haben bei mir nicht funktioniert–angeblich braucht man dafür ein Huawei P8 Smartphone.

Als Fitnesstracker

Das Gerät zählt Schritte. Dabei erkennt es die Bewegungsart–Gehen, Laufen, Radfahren, Wandern („hiking“)–von selbst, was recht zuverlässig funktioniert. Normales Gehen wird dabei in der App als „Wandern“ bezeichnet–schaut ein bisschen witzig aus, wenn man sieht, dass man zum Supermarkt „gewandert“ ist, stört aber nicht. Das Gerät zeichnet Aktivitäten laufend auf, man kann aber auch händisch eine Aufzeichnung starten, wobei dann eine Stoppuhr mitläuft. Über das Menü kann man die Schrittzahl und die Zahl der verbrannten Kalorien abrufen (kcal, nicht kJ). Das Gerät motiviert dazu, täglich 10.000 Schritte zu machen. Auf Wunsch erinnert es auch daran, nach z.B. 30 Minuten Inaktivität ein bisschen Bewegung zu machen.

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Als Schlaftracker

Über die Genauigkeit des Schlaftrackers kann ich nicht viel schreiben, außer, dass mir die Daten plausibel erscheinen. Wer möchte, kann über die App einen intelligenten Wecker einstellen, der in einer Phase leichten Schlafes vor der angegebenen Zeit weckt. Außerdem kann man fixe Alarmzeiten einstellen. Das Tragen des an der dicksten Stelle knapp 1,4cm dicken Talkbands erfordert ein bisschen Gewöhnung.

Als Uhr

Das Display lässt sich durch die typische auf-die-Uhr-schauen-Handbewegung aktivieren und zeigt dann Uhrzeit und Datum an. Die Umstellung auf Winterzeit ging automatisch und problemlos. Es wäre nicht unpraktisch, direkt auf der Uhr eine Stoppuhr und einen Timer einstellen zu können.

Als Headset

Das Talkband zeigt verlässlich den Namen des Anrufers an. Abheben kann man zum Beispiel, indem man das Gerät aus der Armbandhalterung nimmt. Die Lautstärke des Anrufs lässt sich über die Lautstärketasten des Handys regeln. Musik hören ist auch möglich, aber ich verwende dazu lieber ein Paar normale Kopfhörer.

Fazit

Wer gerne und viel telefoniert und einen einfachen, aber zuverlässigen Fitnesstracker und Schlaftracker sucht, ist mit dem Gerät gut beraten. Diejenigen, die häufiger andere Formen der Kommunikation verwenden, werden eher zu einer Smartwatch greifen.