„Wenn Sie wollen, können Sie in diesem Notebook auch ein RAID5 haben“

Vor einigen Tagen hat HP mich und einige andere Blogger zu einem Presseevent eingeladen. Thema: Die Neuheiten und die Produktpalette von HP für das Jahr 2012.

HP Envy 14 Spectre vorne
HP Envy 14 Spectre: Gorilla Glass innen und außen

Die Stars des Vormittags waren HPs neue Ultrabooks und Sleekbooks–kompakte, leichte Laptops, die sich durch tolles Design und eine lange Akkulaufzeit auszeichnen. Der Begriff Ultrabook ist eine Erfindung von Intel–dementsprechend müssen die Hersteller in den Ultrabooks gewisse Intel-Komponenten verbauen. Bei der Eigenerfindung Sleekbook hat HP freie Wahl und kann auch auf Chips des Intel-Konkurrenten AMD zurückgreifen.

Das Ganze ist meiner Meinung nach eine sehr sinnvolle Entwicklung: Diese Geräte richten sich an diejenigen, die ein Notebook suchen, das leicht und klein genug ist, um gerne und oft mitgenommen zu werden. Eine nominelle Akkulaufzeit von mindestens 8 Stunden und ein Gewicht von unter 1,5kg sind dabei meiner Meinung nach ein Muss.

Das Envy 14 kommt mit meiner Oberseite aus dem aktuellen Trendmaterial Gorilla Glass–das sieht schön aus, verleiht dem Gerät eine kratzerresistente Oberfläche und wird sicher zum einen oder anderen lustigen Büro-Unfall führen, weil die Oberfläche derart glatt ist, dass fast alles hinunterrutscht. Also: die Akten zuerst auf den Arm nehmen, dann den Laptop–oder ihr bittet schon mal den nächsten Kollegen, euch zu filmen. Die technischen Daten in Kürze: Intel Core i5, 128GB SSD, 4GB RAM, 14″ 1600×900-Display (glänzend), 58Wh Li-Ionen-Akku für bis zu 9h Laufzeit, 1,8kg. Ab Juli um knapp 1400€ im Handel.

HP ENVY Spectre XT

Das Envy Spectre XT gefällt mir noch etwas besser. Wer auf das Gorilla Glass verzichten kann (ich!), bekommt ein noch kleineres, leichteres Notebook mit ähnlichen Daten zu einem Preis ab 1000€. Beide Geräte kommen mit dem beats Audio System. Wenn ich nicht musikalisch unbegabt wäre, könnte ich euch mehr darüber sagen. Ein angenehmes Detail ist, dass sich der Lautstärkeregler als Drehrad an der Seite des Geräts manifestiert.

So weit, so gut. Diese Geräte werden bald bei den Händlern unseres Misstrauens auftauchen.

HP EliteBook 2170p

Was dort eher nicht auftauchen wird sind jene Geräte, die hauptsächlich Firmen als Zielgruppe haben. Leider. Denn das sind die Geräte, die die Features haben, die ich toll finde. Stabile Konstruktion („business-ruggedized“), Festplatten, die vor Erschütterungen geschützt sind, die Möglichkeit, größere Akkus und Zusatzakkus zu verwenden, ordentliche Docking Stations, Magnesiumgehäuse oder auch kleine Details wie zum Beispiel eine Wanne unter der Tastatur mit einem bis nach unten durchgehenden Ablauf für den Kaffee, den irgendjemand mal über das Gerät kippen könnte. Im Prinzip alles Dinge, die es schon seit vielen Jahren gibt, die sich aber auf dem Markt für Endverbraucher nicht wirklich durchsetzen können.

Bei manchen Business-Notebooks hat man auch die Möglichkeit, sich den Typ des Displays auszusuchen. Wer den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen TN-Panel und einem (S-)IPS-Panel schon einmal selbst gesehen hat, wird das zu schätzen wissen. Auch in puncto Festplatten hat man einige Möglichkeiten: „Wenn Sie wollen, können Sie in diesem Notebook auch ein RAID5 haben,“* meint einer der Produktmanager.

Ein weiterer Aspekt, bei dem die Firmengeräte gut abschneiden, ist die Servicierbarkeit. Ich bin durchaus ein Anhänger des Mottos „If you can’t open it, you don’t own it“ und freue mich daher darüber, dass HP viele seiner Laptops, Workstations und PCs so designt, dass man gut hineinkommt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich vor ein paar Jahren überrascht darüber war, an der Rückseite eines Desktoprechners nicht das verbreitete „Garantie erlischt beim Öffnen des Gehäuses“-Pickerl zu finden, sondern eine große, ohne Werkzeuge zu öffnende Schraube.  Wer sich schon einmal eine der Anleitungen zum Öffnen eines aktuellen Apple-Geräts auf ifixit.com angesehen hat, weiß, dass diese Offenheit nicht selbstverständlich ist. Es könnte ja sein, dass ein Verbraucher auf die Idee kommt, ein Gerät selbst zu reparieren, anstatt ein neues zu kaufen, weil sich die Reparatur durch einen von Apple autorisierten Servicetechniker mit 132€ Stundensatz nicht auszahlt. Zugegeben: In den meisten Notebooks gibt’s nicht besonders viele Teile, die sich tauschen lassen.

HP Z1

Auftritt des Z1. Die Maschine, die dem iMac auf jeden Fall Konkurrenz machen kann. 27 Zoll Bildschirmdiagonale. Sagen Sie niemals Desktop-Computer zu ihm–in dem All-in-One-Gerät verbirgt sich eine vollwertige Workstation. Die man bewundern kann: mit einem Handgriff kippt man das Gerät in die Waagrechte, mit dem zweiten Handgriff öffnet man die Motorhaube. Fast alle Komponenten kann man austauschen, ohne auch nur einen Schraubenzieher in die Hand zu nehmen. Das, liebe Leute, ist ein Gerät nach meinem Geschmack.

 

* (nicht wörtlich zitiert)