Das Problem mit dem Schilling

Laut einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts „market“ rechnen viele ÖsterreicherInnen immer noch zwischen Euro und Schilling um: 65% bei größeren Einkäufen, 32% bei täglichen Besorgungen.

Das führt zu dem interessanten Problem, dass ein guter Teil der Bevölkerung die Inflation regelmäßig vor Augen geführt bekommt, weil er die Schilling-Preise von damals mit den Euro-Preisen von heute vergleicht.

Wie viel macht der Unterschied aus? Ein Blick auf den Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria hilft:

Monat    VPI 2000     
Jänner 2002    103,6    100%
Oktober 2013    131,3    126,7%

Seit der Einführung des Euro ist der Inhalt des Warenkorbs also um 26,7% teurer geworden. Die Preise in Schilling aus dem Jahr 2002, an die sich viele Leute noch erinnern, sind natürlich gleich geblieben.

Um die Schilling-Preise in einigermaßen sinnvoller Weise mit den Euro-Preisen vergleichen zu können, muss man die Inflation berücksichtigen: Ein Produkt, das zur Euro-Umstellung 1 Euro oder 13,76 Schilling kostete, kostet heute durchschnittlich 1,27 Euro oder 17,44 Schilling.

Praktischer ist es allerdings, die Inflation direkt im Wechselkurs des Schilling gegenüber dem Euro zu berücksichtigen. Dabei bleibt der Wert des Warenkorbs in Schilling konstant, aber der Umrechnungskurs zum Euro ändert sich mit der Zeit. Leute, die gerne noch umrechnen, haben so die Möglichkeit, die heutigen Euro-Preise in Schilling-Preise von damals umzurechnen. Dieser Kurs lautet per Oktober 2013: 1€ = 10,8573 ATS

Sagt das Leuten, die sich immer noch über den „Teuro“ aufregen. Handelsangestellte werden es euch danken.