Die absurdesten Forderungen der Wiener ÖVP

Die Wiener ÖVP ist nicht zu beneiden. Die in der Bundespolitik an Macht gewöhnte Partei hat in Wien seit dem Beginn der 90er Jahre bei keiner einzigen Gemeinderatswahl mehr als 20% der Stimmen errungen [Link]. Der Landesparteiobmann ist hauptsächlich als Wissenschaftsminister medial präsent. Was tut man also, um die Aufmerksamkeit der Medien zu erlangen? Man stellt Forderungen an die machthabenden Sozialdemokraten. Manche der Forderungen sind sinnvoll, viele sind eher absurd.

Hier sind einige der absurdesten Forderungen, die die Wiener Volkspartei in den letzten Jahren gestellt hat:

  • Sprechende Mistkübel [ORF]
  • Gläserne Mini-Parkhäuser in öffentlichen Parks [ORF]
    Wie eine Fahne im Wind…die geplante Tiefgarage unter dem Neuen Markt hat Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel erfolgreich abgeschossen [ORF]
  • Parkplätze nur für Anrainer (Ursula Stenzel) [Presse]
  • Donauinsel nicht bauen [Stadt Wien]
    Eine recht alte Forderung der Wiener ÖVP, die aber vehement forciert wurde. Der Bau der Donauinsel wurde erst möglich, als die ÖVP-Alleinregierung auf Bundesebene abgelöst wurde.
  • Nummerntafeln und Versicherungspflicht für Fahrräder [Presse]
  • Betteln verbieten [Link]
    Dadurch werden Personen in die Illegalität getrieben. Außerdem: Passt das überhaupt zur christlichsozialen Ideologie? Gab es denn nicht auch in der Bibel Bettler?
  • E-Voting für lokale Wahlen [Link]
    Das hat bereits bei den ÖH-Wahlen nichts gebracht.
  • U-Bahnen, die am Wochenende die ganze Nacht durchfahren [OTS]
    Sinnvoller wäre es, die Intervalle der Nachtbusse auf 15 Minuten zu verkürzen. Das nützt auch denen, die nicht in der Nähe einer U-Bahnstation wohnen.
  • Busse, die überall stehenbleiben [Link]
    Führt zu (viel) längeren Fahrzeiten.
  • Strafmandate für verwahrloste Auslagen [ORF]
    Wer soll’s kontrollieren? Ach so, die einzuführende Stadtwache…
  • Der Stephansplatz darf laut Ursula Stenzel nur mehr für kirchliche Veranstaltungen verwendet werden. [ORF].
    Sogar der Verein „Rettet den Stephansdom“ wird laut Stenzel seine Spendenaktivitäten nicht mehr auf dem Stephansplatz durchführen.“ (ORF)
  • Ursula Stenzels Anliegen, das Aussehen von Punschständen in der Innenstadt einheitlich zu gestalten
  • Strengere Kontrolle von Computerspielen [News]
    Es ist fraglich, ob das irgendeinen Effekt hat. Jedenfalls konnten die stregeren Bestimmugnen in Deutschland Amokläufe an Schule nicht verhindern. Außerdem dürfen in Österreich Jugendliche ab 16 Schusswaffen (Sport- und Jagdwaffen) kaufen.
  • Abschaffung der Kurzparkzonen [Der Standard]
  • Alkoholverbot in der Innenstadt (Ursula Stenzel) [ORF]
  • Busspuren für Motorradfahrer freigeben [Link]
    Unfallgefahr, z.B. [Link]

Den Vogel schießt meiner Meinung nach Ursula Stenzel ab. Fallen euch noch weitere amüsante Ideen der ÖVP Wien ein? Bitte posten!

4 Gedanken zu „Die absurdesten Forderungen der Wiener ÖVP

  • 27. April 2010 um 23:40 Uhr
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    April 2010: Wiener ÖVP möchte die Prater Hauptallee untertunneln: Link

  • 20. Juli 2010 um 08:44 Uhr
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    Stadtwache statt Kapperlwahnsinn. Die ÖVP macht ernsthaft eine Plakatreihe, in der sie sich über 16 verschiedene Uniformen der Stadt Wien aufregt (eine eigene für Gärtner, eine eigene für Müllabfuhr, eine eigene für Parksheriffs, usw.). Als ob das nicht schon peinlich genug wäre, zeigt die ÖVP nur ca. 5 verschiedene Kapperl auf dem Plakat, dafür alle doppelt… einfach das UNWICHTIGSTE THEMA DER WELT.

    Noch was gutes: Mitten in der heißen Phase des letztes Wiener Wahlkampfes positioniert sich die ÖVP mit ihrer zentralen Forderung: Rechtsabbiegen bei rot muss erlaubt werden…. ja, von mir aus.. über die Idee kann man diskutieren, aber es ist ein VÖLLIGER Nebenschauplatz.

    Die in der Wiener ÖVP verankerte Nationalrätin Cortolezis-Schlager sagt in einem Standard-Interview auf die Frage was ihre erste Maßnahme in Wien wäre, falls sie an der politischen Macht wäre: Gehsteigkanten abflachen im Sinne der Barrierefreiheit.
    Abgesehen davon, dass es das eigentlich fast überall gibt, ist das ihr ZENTRALES Thema der Politik?

    Die Wiener ÖVP ist echt zum schießen…

    • 20. Juli 2010 um 15:37 Uhr
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      Stimmt, das Plakat mit den Kapperln ist mir damals auch aufgefallen!

      Die Hausmeister-Sache ist ja auch interessant: die SP will die Möglichkeit schaffen, mit Zustimmung der Bewohner einen Hausmeister anzustellen. Was macht die VP? Sie plakatiert, dass das alle Mieter einige hundert Euro kosten wird wenn sie das Gesetz nicht verhindern.

      Zum Schießen, ja!

  • 2. September 2010 um 15:04 Uhr
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    ÖVP und SPÖ gemeinsam wollen um 3 Miliareden EUR die Lobau untertunneln !

Kommentare sind geschlossen.