Es ergibt sich nicht jedes Jahr die Gelegenheit, einen Kometen über Wien mit freiem Auge oder mit einem guten Feldstecher zu beobachten. Der Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) bietet uns bei schönem Wetter in den nächsten Tagen eine solche Gelegenheit.
Um den Kometen beobachten zu können, benötigt man…
- Einen Beobachtungsort mit möglichst freier Sicht zum Westhorizont.
- Einen Feldstecher oder ein Fernrohr. Es war gestern möglich, den Kometen mit freiem Auge zu beobachten, aber man musste genauestens wissen, wo man ihn zu suchen hat. In einem Fernrohr oder Feldstecher kann man ihn außerdem besser von den Sternen, die gegen Ende der Dämmerung allmählich erscheinen, unterscheiden. Ein Stativ für den Feldstecher ist eine gute Idee, aber nicht zwingend notwendig.
- Klares Wetter–und zwar nicht nur einen möglichst wolkenfreien Himmel, sondern auch möglichst wenig Dunst.
- Warme Kleidung und einiges an Geduld.
PanSTARRS war gestern ab ca. 18:30 mit dem Fernrohr der Urania-Sternwarte zu sehen und konnte dann ca. 20 Minuten später auch mit freiem Auge erahnt werden. Im Fernrohr konnte man den Schweif gut erkennen.
Darstellung mit Hilfe von Stellarium
Wer möchte, kann sich mit Hilfe von Astronomiesoftware wie zum Beispiel Stellarium auf die Beobachtung vorbereiten. Stellarium verfügt allerdings nicht von vornherein über die Bahndaten der Kometen, weil sich diese regelmäßig ändern, wenn die Bahn des Kometen genauer vermessen wird. Um Kometen darstellen zu können, geht man folgendermaßen vor.
Konfiguration–>Erweiterungen–>Sonnensystem-Editor–>konfigurieren–>Bahnelemente im MPC-Format importieren–>Typ Kometen, Quelle MPCs list of observable comets–>Bahnelemente importieren–>Existierende Objekte aktualisieren–>alles markieren–>Objekte hinzufügen
Die Kometen werden dann von Stellarium in etwa wie Planeten behandelt und daher auch nur dann angezeigt, wenn sie hell genug sind. Ihre Beschriftungen tauchen auf, wenn man im Fenster „Ansicht“ auf dem Reiter „Himmel“ bei „Beschriftungen und Markierungen“ den Regler „Planeten“ nach rechts zieht. In der derzeitigen Version kann Stellarium den Schweif von Kometen noch nicht darstellen.
Tipps zu Beobachtungsorten in Wien
- Urania-Sternwarte mit geführter Beobachtung, Eintritt 7€
- Sophienalpe, von der WAA organisiert