Komet NEOWISE

FAQ: Komet C/2020 F3 NEOWISE

Handyfoto von NEOWISE am Morgenhimmel des 11.7.

Kann ich den Kometen von Wien aus beobachten?
Ja, das ist mit freiem Auge möglich.

Wann kann ich den Kometen beobachten?
Grundsätzlich ist er in den nächsten Nächten die ganze Nacht über am Himmel. Die beste Zeit, um ihn zu beobachten, ist aber gegen Ende der nautischen Abenddämmerung (um ca. 22:30, evtl. auch schon vorher). In den nächsten Tagen kann man ihn auch noch kurz vor dem Beginn der Morgendämmerung beobachten.

Wie lange kann ich den Kometen NEOWISE noch beobachten?
Die Sichtbarkeit am Abend wird von der Position her bis Ende Juli besser, aber die Helligkeit des Kometen wird stark abnehmen. Es ist gut möglich, dass wir ihn Ende Juli nicht mehr mit freiem Auge sehen werden können.
Update 26.7.: Der Komet ist vom Stadtrand aus nicht mehr mit freiem Auge auszumachen, aber noch ein Objekt für Fernrohr oder Fernglas. Dazu muss man aber wissen, wo man ihn sucht.

In welche Himmelsrichtung muss ich schauen? Von wo aus kann ich den Kometen bobachten?
Der Komet steht am Abendhimmel zwischen Nordwest und Nord (Ende Juli: zwischen West und Nordwest) und am Morgenhimmel zwischen Nord und Nordost. Um ihn zu beobachten, muss man eine möglichst freie Sicht zum Nordhorizont haben, denn er steht auch zu den besten Beobachtungszeitpunkten nicht besonders hoch (maximal ca. 20°).
Beim Beobachten sollten keine hellen Lichtquellen (Straßenlaternen usw.) in der Nähe in Blickrichtung sein. Ein Fernglas kann hilfreich sein.
Update 26.7.: Die Morgensichtbarkeit ist quasi vorbei.

In welchem Sternbild ist der Komet zu finden? (Wo finde ich den Kometen auf einer Sternkarte/in einer App?
Neowise ist derzeit im Sternbild Luchs und wechselt am 18.7. in das Sternbild Großer Bär.

Meine Himmelssimulation/meine App zeigt mir NEOWISE ganz woanders oder gar nicht an. Was mache ich falsch?
Es gibt einen weiteren Kometen mit dem Namen NEOWISE, der schon vor ein paar Jahren entdeckt wurde. Daher sollte man beim Suchen möglichst die Bezeichnung C/2020 F3 verwenden.
Manche Programme zeigen den Kometen erst an, nachdem man die Bahndaten hineingeladen hat. Einige Apps können Kometen schlicht und einfach gar nicht anzeigen.

Weiterführende Links

Komet 46P/Wirtanen

Es gibt viele Fotos von Kometen, aber das hier ist meines…

Komet 46P/Wirtanen, 8.12.2018, 23:51:40 MEZ

Das Bild entstand vor ein paar Tagen auf recht einfache Weise: ich hielt die Handykamera ans Okular des Teleskops der Kuffner Sternwarte und drückte ab. Das Bild ist unbearbeitet und zeigt daher ziemlich gut, wie der Komet am 8.12. für die Beobachter, die einen Blick durchs Fernrohr warfen, ausgesehen hat.

Der Aufnahme kam zugute, dass das Samsung Galaxy S7 eine recht gute Kamera hat, deren App es gestattet, den Fokus manuell auf unendlich zu setzen und 10 Sekunden lang bei ISO 500 zu belichten. Auf dem Bild unten sind Sterne bis zur 14. Größenklasse zu erkennen.

Helligkeit digital angepasst, Sterne bis etwa 14m sind zu sehen.

Beim Beobachten war uns zuerst nicht ganz klar, ob wir das richtige Objekt gefunden hatten. Nach einiger Zeit bemerkten wir aber die (erwartete) schnelle Bewegung des Kometen im Vergleich zu den Hintergrundsternen.

Die Open Source-Astronomiesoftware Stellarium war unheimlich hilfreich dabei, die Position des Kometen zu berechnen und auf der Himmelskarte darzustellen. Beim Vergleich des Fotos mit der Darstellung in Stellarium fiel mir allerdings auf, dass etwas nicht stimmt. Die Sternkataloge des Programms enthielten von dem markanten Sternpaar, das auf dem Foto oberhalb des Kometen zu sehen ist, nur einen. Kann passieren.

Wer den Komet selbst beobachten möchte, kann ihn in den nächsten Nächten mit einem guten Fernglas im Sternbild Stier suchen oder sich an eine Sternwarte oder einen astronomischen Verein wenden.
Einige Links zum Thema Astronomie habe ich hier zusammengestellt.

Komet C/2011 L4 PANSTARRS beobachten?

Komet C/2011 L4 PANSTARRS beobachten?

Es ergibt sich nicht jedes Jahr die Gelegenheit, einen Kometen über Wien mit freiem Auge oder mit einem guten Feldstecher zu beobachten. Der Komet C/2011 L4 (PANSTARRS) bietet uns bei schönem Wetter in den nächsten Tagen eine solche Gelegenheit.

Himmelsanblick für Wien am 17. 3. 2013 um 18:45 MEZ
Himmelsanblick für Wien am 17. 3. 2013 um 18:45 MEZ

Um den Kometen beobachten zu können, benötigt man…

  • Einen Beobachtungsort mit möglichst freier Sicht zum Westhorizont.
  • Einen Feldstecher oder ein Fernrohr. Es war gestern möglich, den Kometen mit freiem Auge zu beobachten, aber man musste genauestens wissen, wo man ihn zu suchen hat. In einem Fernrohr oder Feldstecher kann man ihn außerdem besser von den Sternen, die gegen Ende der Dämmerung allmählich erscheinen, unterscheiden. Ein Stativ für den Feldstecher ist eine gute Idee, aber nicht zwingend notwendig.
  • Klares Wetter–und zwar nicht nur einen möglichst wolkenfreien Himmel, sondern auch möglichst wenig Dunst.
  • Warme Kleidung und einiges an Geduld.

PanSTARRS war gestern ab ca. 18:30 mit dem Fernrohr der Urania-Sternwarte zu sehen und konnte dann ca. 20 Minuten später auch mit freiem Auge erahnt werden. Im Fernrohr konnte man den Schweif gut erkennen.

Darstellung mit Hilfe von Stellarium

Wer möchte, kann sich mit Hilfe von Astronomiesoftware wie zum Beispiel Stellarium auf die Beobachtung vorbereiten. Stellarium verfügt allerdings nicht von vornherein über die Bahndaten der Kometen, weil sich diese regelmäßig ändern, wenn die Bahn des Kometen genauer vermessen wird. Um Kometen darstellen zu können, geht man folgendermaßen vor.

Konfiguration–>Erweiterungen–>Sonnensystem-Editor–>konfigurieren–>Bahnelemente im MPC-Format importieren–>Typ Kometen, Quelle MPCs list of observable comets–>Bahnelemente importieren–>Existierende Objekte aktualisieren–>alles markieren–>Objekte hinzufügen

Die Kometen werden dann von Stellarium in etwa wie Planeten behandelt und daher auch nur dann angezeigt, wenn sie hell genug sind. Ihre Beschriftungen tauchen auf, wenn man im Fenster „Ansicht“ auf dem Reiter „Himmel“ bei „Beschriftungen und Markierungen“ den Regler „Planeten“ nach rechts zieht. In der derzeitigen Version kann Stellarium den Schweif von Kometen noch nicht darstellen.

Tipps zu Beobachtungsorten in Wien

Komet im Anflug! 103P/Hartley

Update 14. 10. 2010: Am 12. 10. haben wir vergeblich versucht, den Kometen mit dem Refraktor der Kuffner-Sternwarte zu beobachten. Der Bericht der WAA ist bezüglich der Beobachtungsmöglichkeiten wohl zu optimistisch.

In den nächsten Monaten werden wir die Gelegenheit haben, den Kometen 103P/Hartley am Nachthimmel quasi die ganze Nacht über zu beobachten-wenn uns das Wetter gnädig ist.

Im Zeitraum Ende September bis Mitte November 2010 ist der Komet sogar heller als 6 mag und erreicht Ende Oktober, wo er der Erde auf nur 0,12 A.U. (18 Millionen Kilometer) nahe kommt, sogar eine scheinbare Helligkeit von 4,4 mag. Das bedeutet, dass der Komet in den letzten beiden Oktoberwochen bei einigermassen dunklem Himmel mit freiem Auge zu sehen sein müsste.

Mehr dazu, inklusive genauer Karten zum Auffinden, gibt’s bei der WAA.

Allgemeines zum Thema Astronomie: imrich.net/astronomie