

Die Kardinalschnitte ist eine beliebte Süßspeise der Wiener Küche und schmeckt himmlisch – im wahrsten Sinne des Wortes. Den Namen hat das Wienerische Dessert nämlich seiner Optik zu verdanken. Der Biskuitteig in Kombination mit Eischnee spiegelt die katholischen Kirchenfarben – gelb und weiß – wider. – Kardinalschnitten (Wien Info)
Um LLMs (Large Language Models) auf die Probe zu stellen, frage ich sie gerne – neben anderen Dingen – auch danach, wie man Kardinalschnitten macht. Dahinter stecken ein paar Überlegungen:
Kochrezepte haben eine relativ starr vorgegebene Form. Ich erwarte mir eine Liste der Zutaten und eine Liste der Zubereitungsschritte. Alle Zutaten aus der Liste müssen verwendet werden. Alle Zutaten, die in den Zubereitungsschritten vorkommen, müssen auch auf der Zutatenliste stehen. Die Mengen auf der Zutatenliste müssen den Mengen in den Zubereitungsschritten entsprechen, sofern diese gegeben sind. Oft stehen die Zutaten in jener Reihenfolge auf der Liste, in der sie bei der Zubereitung verwendet werden.
Die Abfolge der Zubereitungsschritte muss logisch sein. Eine Komponente (hier z.B. der Eischnee), die in einem Schritt verwendet wird, muss in einem der vorigen Schritte zubereitet worden sein.
Das Endergebnis soll ein gewisses Aussehen haben. Auf Bildern sehen alle relativ ähnlich aus. Die auf Texte trainierte KI sieht das natürlich nicht. Wenn sie ein Rezept liefert, das als oberste Schicht Buttercreme oder eine Schokoglasur hat, hat sie den Test nicht bestanden.
Die KI soll hier nicht viel erfinden. Sie könnte sie eines der Rezepte aus ihren Trainingsdaten in eigenen Worten wiedergeben und vielleicht ein paar Tipps zu Varianten geben. Sie könnte aber auch schreiben, dass sie kein Rezept dafür kennt.
Wie gut schlagen sich einige verschiedene LLMs bei dieser Aufgabe?
Llama 3.2
Metas frei verfügbares Llama 3.2 ist ein sehr kleines Modell mit nur 3,2 Milliarden Parametern, das auch für den Einsatz auf mobilen Geräten geschaffen wurde. Es hat keine Ahnung von Kardinalschnitten und halluziniert ein Rezept mit ein paar Wortschöpfungen (Kardinalenkel?):
>>> Wie backe ich Kardinalschnitten?
Ein klassisches deutsches Gericht! Kardinalschnitte sind eine beliebte Marzipan-Schichtkuchen, die traditionell am
Karfreitag hergestellt wird. Hier ist eine Anleitung, wie du Kardinalschnitte backen kannst:
**Zutaten:**
Für den Teig:
* 200g Mehl
* 100g Zucker
* 50g Butter, weich
* 1 Ei
* 1 TL Salz
Für die Marzipan-Schichten:
* 500g Marzipan (Kandis-Marmor)
* Frische Kräuter wie Rosenblätter, Estragon oder Kardinalenkel
**Anleitung:**
1. **Teig backen:** In einer großen Schüssel Mehl, Zucker und Salz vermischen. Die weiche Butter hinzufügen und
mit einem Mixer oder einer Gabel cremig rühren. Das Ei hinzufügen und den Teig kneten, bis er glatt ist.
2. **Teig ausrollen:** Den Teig auf eine Arbeitsfläche ausrollen und zu einem Rechteck formen, das etwa 1 cm dick
ist.
3. **Marzipan-Schichten anbringen:** Den Teig in Streifen schneiden und jeweils eine Schicht Marzipan darauf
legen. Die Schichten in einer Reihe anordnen und den Rand des Teigs mit einer Spatule glatt streichen, um die
Schnitte zu vermeiden.
4. **Schichten wiederholen:** Die Schichten wiederholen, bis der gesamte Teig verwendet ist. Am Ende der
Schichtung einen kleinen Kreis aus Marzipan aufsetzen und leicht zusammendrücken.
5. **Kardinalschnitten formen:** Den Kuchen in eine ovale Form bringen und mit einem scharfen Messer die Kanten
durchtrennen, als ob man Kardinalenkel aus dem Körpchen schneidet.
6. **Zubereitung für den Karfreitag:** Den Kuchen am Karfreitag um 12 Uhr auf ein Backblech legen und bei 180°C
(Umluft) für etwa 20-25 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist.
**Tipps:**
* Achte darauf, dass der Teig nicht zu dick ist, da er sonst zu schwer für die Marzipan-Schichten ist.
* Verwende hochwertigen Marzipan, der nicht zu weich oder zu hart ist.
* Wenn du Schwierigkeiten hast, den Kuchen in eine ovale Form zu bringen, kannst du ihn auch einfach in drei
gleichmäßige Teile schneiden.
Ich hoffe, diese Anleitung hilft dir, leckere Kardinalschnitte zu backen!
Llama 3.1 (8B)
Metas Llama 3.1 ist in drei Varianten verfügbar: 8, 70 oder 405 Milliarden Parameter. Die kleineren beiden Varianten kann man auch auf dem eigenen PC laufen lassen. Die Variante mit 8 Milliarden Parametern macht so ziemlich alles falsch:
>>> Wie backe ich Kardinalschnitten?
Ein Klassiker! Kardinalschnitte (auch als "Kardinalen" bekannt) sind kleine, schräge oder gewinkelte Krapfen, die
in Österreich und Süddeutschland sehr beliebt sind. Hier ist eine einfache Rezeptanleitung, um sie selbst zu
backen:
**Zutaten:**
* 250 g Mehl
* 50 g Zucker
* 1/2 Päckchen Backpulver (8 g)
* 125 ml Milch
* 1 Ei
* Öl zum Fritieren
**Anleitung:**
1. **Teig zubereiten:** In einer Schüssel das Mehl, den Zucker und das Backpulver vermischen.
2. **Milch und Ei hinzufügen:** Die Milch und das Ei langsam unterrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
3. **Teig ruhen lassen:** Den Teig für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank legen, damit er durchziehen kann.
4. **Kardinalschnitte formen:** Den kalt gewordenen Teig auf der Arbeitsfläche ausrollen und in lange, schmale
Streifen (ca. 5-7 cm breit und 20-25 cm lang) schneiden.
5. **Schräg schneiden:** Jeden Streifen diagonally oder schräg halbieren. Die Kardinalschnitte sollten wie ein
Dreieck aussehen, wobei die Basis etwas breiter ist als der Grat.
6. **Frittieren:** Heißes Öl (z.B. Sonnenblumen- oder Rapsöl) in einer Pfanne erhitzen und die Kardinalschnitte
portionsweise hineingeben. Die Schnitten sollten goldbraun werden, was etwa 2-3 Minuten dauern sollte.
7. **Ablegen:** Die fertigen Kardinalschnitte auf Küchenpapier oder einer Serviette ablegen, um überschüssiges Öl
zu entfernen.
**Tipps:**
* Stellen Sie sicher, dass das Öl heiß ist, bevor Sie die Schnitte hineingeben. Wenn es nicht heiß genug ist,
werden die Schnitte nass und unappetitlich.
* Verwenden Sie einen Frittierhelfer oder eine lange Gabel, um die Kardinalschnitte leicht in das Öl zu tauchen.
* Wenn Sie möchten, können Sie den Backzucker auch mit Mandel- oder Puderzuckersprinkles bestäuben, bevor Sie sie
servieren.
Ich hoffe, diese Anleitung hilft Ihnen bei der Herstellung dieser leckeren Krapfen!
ChatGPT (2023)
Schon 2023 habe ich die damals aktuelle Version von ChatGPT nach Kardinalschnitten gefragt. ChatGPT lieferte mir auf die Frage „Wie macht man Kardinalschnitte?“ eine Anleitung für einen chirurgischen Schnitt an einem Patienten. Beim nächsten Versuch bekam ich ein Rezept für eine Biskuitrolle, die mit einem halben Kilogramm „Buttercreme“ bestrichen wird. (Die Buttercreme wiegt fast soviel wie die anderen Zutaten. Außerdem wird Buttercreme oft mit Pudding zubereitet, damit sie nicht so fett wird.) Themenverfehlung.
Wie macht man Kardinalschnitten?
Kardinalschnitten sind eine österreichische Süßspeise, die aus Biskuitteig, Marmelade und Buttercreme besteht. Hier ist ein Rezept:
Zutaten:
- 6 Eier
- 150 g Zucker
- 150 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 250 g Butter
- 250 g Puderzucker
- 4 EL Himbeermarmelade
- 1 Pck. Vanillezucker
Anleitung:
- Den Backofen auf 180°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Eier und Zucker in einer Schüssel schaumig schlagen.
- Mehl und Backpulver darüber sieben und vorsichtig unterheben.
- Den Teig auf das Backblech streichen und für ca. 10-12 Minuten backen.
- Den Biskuit aus dem Ofen nehmen, auf ein sauberes Küchentuch stürzen und das Backpapier vorsichtig abziehen.
- Den Biskuit mit der Himbeermarmelade bestreichen und aufrollen.
- Für die Buttercreme die Butter in einer Schüssel schaumig schlagen und nach und nach den Puderzucker und Vanillezucker hinzufügen.
- Die Buttercreme auf der Biskuitrolle verteilen und mit einem Messer Muster hineinziehen.
- Kardinalschnitte in den Kühlschrank stellen, bis die Creme fest geworden ist. Vor dem Servieren in Scheiben schneiden.
ChatGPT (2024)
In der aktuellen Version liefert ChatGPT ein Rezept, das auf den ersten Blick brauchbar wirkt. Beim genaueren Hinsehen erkennt man aber, dass das Rezept für den Biskuitteig wahrscheinlich nicht funktionieren wird, da dieser im Rezept nur aus 4 Dottern, Mehl und Speisestärke besteht. (In den meisten Rezepten enthält die Biskuitmasse neben Mehl und Eigelben auch ein ganzes Ei, Zucker und Vanillezucker und wird aufgeschlagen, damit das Ergebnis luftig wird.) Nachbacken also eher nicht empfohlen.
Wie backe ich Kardinalschnitten?
Kardinalschnitten sind ein traditionelles österreichisches Dessert aus einer Kombination von luftigem Baiser, lockerem Biskuitteig und einer cremigen Füllung. Hier ist ein einfaches Rezept:
Zutaten für 8-10 Portionen:
Für den Baiser- und Biskuitteig:
- 6 Eiweiß
- 250 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 4 Eigelb
- 40 g Mehl
- 20 g Speisestärke
Für die Füllung:
- 250 ml Sahne
- 2 EL Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 3 EL Aprikosenmarmelade (optional)
- 1 Schuss Rum oder Likör (optional)
Zubereitung:
1. Baiser- und Biskuitteig zubereiten:
- Eiweiß steif schlagen: Eiweiß mit einer Prise Salz schlagen, dabei den Zucker nach und nach einrieseln lassen, bis eine glänzende, feste Masse entsteht.
- Eigelb-Mischung: Eigelbe mit Mehl und Speisestärke in einer separaten Schüssel glatt rühren.
- Spritzbeutel vorbereiten: Die Eiweißmasse in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle füllen. Die Eigelb-Masse in einen weiteren Spritzbeutel füllen.
2. Streifen auf das Backpapier spritzen:
- Auf einem Backblech (mit Backpapier ausgelegt) abwechselnd 3 Streifen Baiser und 2 Streifen Eigelb-Mischung (je ca. 2 cm breit) parallel zueinander aufspritzen.
- Backen: Im vorgeheizten Backofen bei 160 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 20–25 Minuten backen, bis die Masse leicht goldgelb ist. Anschließend auskühlen lassen.
3. Füllung vorbereiten:
- Die Sahne mit Puderzucker und Vanillezucker steif schlagen.
- Optional die Marmelade leicht erwärmen und mit Rum oder Likör aromatisieren.
4. Zusammensetzen:
- Die gebackene Teigplatte in zwei gleich große Hälften schneiden.
- Eine Hälfte mit der Sahnefüllung (und optional der Marmelade) bestreichen.
- Die zweite Teigplatte vorsichtig darauflegen.
5. Servieren:
- Die Kardinalschnitten in etwa 4–5 cm breite Stücke schneiden.
- Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.
Tipp: Kardinalschnitten schmecken besonders gut, wenn sie ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen können. Viel Spaß beim Backen und Genießen! 😊
Microsoft Copilot
Microsofts Copilot liefert ein Rezept, das die Biskuitmasse gut hinbekommt und die Creme mit Sahnesteif stabilisiert:
Wie backe ich Kardinalschnitten?
Kardinalschnitten, auch bekannt als Kardinalschnitten, sind ein wahrer Genuss aus Österreich! Hier ist ein einfaches Rezept, das du ausprobieren kannst:
Zutaten:
- Für den Biskuitteig:
- 4 Eier (getrennt in Eiweiß und Eigelb)
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100 g Mehl
- 1 Prise Salz
- Für die Baisermasse:
- 4 Eiweiß
- 200 g Zucker
- Für die Füllung:
- 250 g Sahne
- 100 g Puderzucker
- 1 Päckchen Sahnesteif
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Glas Preiselbeermarmelade
Zubereitung:
- Biskuitteig vorbereiten:
- Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
- Nach und nach Zucker und Vanillezucker einrieseln lassen und weiter schlagen, bis die Masse glänzt.
- Eigelb einzeln unterrühren.
- Das Mehl vorsichtig unterheben.
- Baisermasse:
- Eiweiß steif schlagen und nach und nach den Zucker einrieseln lassen.
- Schichten:
- Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech abwechselnd Streifen von Biskuitteig und Baisermasse spritzen.
- Bei 170 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) etwa 25-30 Minuten backen, bis die Masse leicht goldbraun ist.
- Abkühlen lassen und dann in gleich große Stücke schneiden.
- Füllung:
- Sahne mit Puderzucker, Sahnesteif und Vanillezucker steif schlagen.
- Einen Teil der Kardinalschnitten mit Preiselbeermarmelade bestreichen.
- Darauf die Schlagsahne verteilen.
- Mit einem weiteren Teil der Kardinalschnitten abdecken.
Genießen:
Die Kardinalschnitten sollten im Kühlschrank etwas durchziehen, bevor sie serviert werden. Guten Appetit!
Wenn du Fragen hast oder weitere Tipps benötigst, lass es mich wissen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Backen!
Fazit
Während die kleineren Modelle keine vernünftige Antwort geben und auch nicht realisieren, dass sie halluzinieren, liefern die neueren, großen Sprachmodelle Antworten, die auf den ersten Blick recht brauchbar aussehen. Meine Vermutung ist, dass sie das eine oder andere Rezept für Kardinalschnitten in ihren Trainingsdaten hatten oder (im Falle von Copilot) mit einer Websuche arbeiten.
Zum Nachkochen würde ich ein Rezept verwenden, das nicht von einer KI stammt – zum Beispiel dieses.