Zum Ergebnis der Landtagswahlen im Burgenland

Normalerweise sind Landtagswahlen ja eine recht fade Angelegenheit und werden oft als nicht viel mehr als ein Polit-Barometer angesehen, sofern es nicht gerade darum geht, dass eine Partei die absolute Mehrheit verlieren könnte, wie es eben letzten Sonntag im Burgenland geschehen ist (die SPÖ hat diese um 1,74% verpasst). Die Liste Burgenland (LBL), die erstmals kandidiert hat, schaffte mit knapp über 4% auf Anhieb den Sprung in den Landtag.

Das Wahlergebnis hat aber auch ein paar kuriose Eigenheiten, die durch das Verfahren zur Ermittlung der Mandate entstanden sind:

Mehr lesen

Einige Gedanken zur aktuellen Situation an den Universitäten

In den letzten Wochen wurde ich (als ehemaliger Studierendenvertreter) öfters nach meiner Meinung zu den aktuellen Besetzungen und Demonstrationen an den Universitäten in Österreich und im gesamten deutschen Sprachraum gefragt. Hier sind einige Gedanken zu den verschiedenen Aspekten der Proteste-in loser Folge:
Mehr lesen

Google News: Wo bleibt die Objektivität?

Wer im Internet nach aktuellen Nachrichtenmeldungen sucht, stößt schnell auf Google News, den automatisierten Newsaggregator der Suchmaschine. Google News bringt vor allem Meldungen der großen und kleineren Tageszeitungen, die ihre Nachrichten auch im World Wide Web veröffentlichen. Ein anderer Dienst, Google Blogsearch, sucht speziell in Blogs.

Von persönlichen Blogs und Partei-Websites erwarte ich mir eine subjektive Darstellung von Sachverhalten, die Anlass zur Diskussion geben kann.

Von den Beiträgen auf Google News erwarte ich mir das Gegenteil: Die Verfasser sollten nach journalistischen Kriterien arbeiten und versuchen, über kontroversielle Themen möglichst ausgewogen zu berichten.

Aus dieser Erwartungshaltung heraus hat es mich einigermaßen verwundert, dass das Blog von FPÖ-Rechtsaußen Martin Graf auch auf Google News aufscheint (siehe dazu den Tweet von Blogger Helge Fahrnberger).

Anlass genug, um sich mal anzusehen, welche Partei-Websites in Googles Nachrichtenindex aufscheinen.

Die ÖVP ist in den Suchergebnissen recht umfangreich vertreten, ebenso die Grünen. Die SPÖ scheint bei deutlich weniger Artikeln im letzten Monat als Urheber auf, ist aber dennoch gut vertreten.

BZÖ und FPÖ scheinen bei keinem einzigen Artikel als Quelle auf.

Von den deutschen Parteien ist die CSU mit dem Blog einer Ortsgruppe, die CDU gar nicht, die SPD mit den Blogs zweier Ortsgruppen, die deutschen Grünen überhaupt nicht, die FDP sehr gut  und die Linke nicht vertreten.

Eine Suche nach der rechtsradikalen NPD, die ständig an der Grenze des Verbots steht, liefert auf den ersten Blick ein überraschendes Ergebnis: 124 Artikel im letzten Monat. Allerdings sind mehr als die Hälfte davon Einträge eines NPD-kritischen Blogs.

Hat Google News ein Problem?

Grüne Vorwahlen

Ein Hauch von Revolution lag in der Luft an jenem Sonntagabend, als sich eine bunt gemischte Gruppe von Leuten traf, um an einem kleinen politischen Experiment zu arbeiten. Manche von ihnen wussten von den harten Sitzungen in den ersten Jahren der Grünen zu berichten, andere hatten vor Jahren einmal als Bezirksrat gearbeitet, wieder andere waren gut in Sachen Public Relations oder Medien und viele waren Experten in puncto Internet. Ihnen allen war eines gemeinsam: sie interessierten sich für einen Bereich der Politik, der normalerweise eher in den Chronikseiten der Tageszeitungen Platz in Anspruch nehmen kann–die Wiener Kommunalpolitik. Die SPÖ, die im Gemeinderat und Landtag die absolute Mehrheit hat, bestimmt die Wiener Kommunalpolitik derart, dass die Opposition nur nebenbei erwähnt wird, solange sie nicht mit mehr oder weniger absurden Vorschlägen–beleuchtete Glastürme auf öffentlichem Grund als Parkgaragen (ÖVP), Einführung einer Stadtwache (FPÖ, ÖVP), Verwendung des Falco-Songs „Vienna Calling“ als Wiener Landeshymne (BZÖ)–auf sich aufmerksam machen kann oder–so wie es die FPÖ tat–einen bizarren Vorwahlkampf mit ausländerfeindlichen Themen anzettelt. Die eigentlichen, wichtigen Themen und Positionen der Parteien bleiben den Wählern gegenüber weitgehend verborgen, weil sie innerhalb der einzelnen Parteien diskutiert werden und kaum nach außen dringen oder von den Medien nicht aufgegriffen werden. Dies wollte man nun ändern. Mehr lesen

Besuch eines fast vergessenen Orts

Der Jüdische Friedhof Währing im 19. Wiener Gemeindebezirk diente den jüdischen Gemeinden Wiens bis zur Eröffnung des Zentralfriedhofs als Begräbnisstätte. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Friedhof dem Zerfall preisgegeben und wird von Pflanzen regelrecht überwuchert. Eigentlich müsste der Staat oder die Stadt Wien aufgrund des unter der Regierung Schüssel geschlossenen Washingtoner Abkommens den Friedhof restaurieren und für dessen Erhaltung aufkommen–bis auf einen Baumschnitt vor zirka zwei Jahren ist allerdings nichts derartiges geschehen.

Fotos auf Flickr.

Die Grünen organisieren äußerst interessante Führungen mit einer Historikerin, in denen unter anderem die Geschichte des Friedhofs und der dort begrabenen Personen besprochen wird.

Nähere Informationen zu den Führungen gibt es unter juedischer.friedhof@gruene.at.

Das Betreten des Friedhofs ist wegen des Zustands der Bäume und Gräber lebensgefährlich und daher ohne Einwilligung der Kultusgemeinde verboten. Für die Teilnahme an der Führung musste ich eine Haftungserklärung unterschreiben.