Über den Umgang mit Cookies und wie man die Hinweise auf sie entfernt

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Diese und ähnliche Meldungen gehen mir beim Surfen immer wieder auf die Nerven. Einerseits kommt man nicht darum herum, Cookies zu akzeptieren, weil viele Seiten sonst nicht funktionieren. Andererseits wird dieser Warnhinweis meist erst angezeigt, nachdem eine Handvoll Cookies gesetzt wurden, was ihn erst recht sinnlos macht.

Wer dazu neigt, gerne den Sinn hinter augenscheinlich sinnlosen Dingen zu suchen, stößt auf eine Richtlinie der Europäischen Union (2009/136/EG, „Cookie-Richtlinie“), die in einigen Ländern in nationales Recht umgesetzt wurde.

Dort steht in der Präambel (Abs. 66)

Es ist denkbar, dass Dritte aus einer Reihe von Gründen Informationen auf der Endeinrichtung eines Nutzers speichern oder auf bereits gespeicherte Informationen zugreifen wollen, die von legitimen Gründen (wie manchen Arten von Cookies) bis hin zum unberechtigten Eindringen in die Privatsphäre (z. B. über Spähsoftware oder Viren) reichen. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass den Nutzern eine klare und verständliche Information bereitgestellt wird, wenn sie irgendeine Tätigkeit ausführen, die zu einer solchen Speicherung oder einem solchen Zugriff führen könnte. Die Methoden der Information und die Einräumung des Rechts, diese abzulehnen, sollten so benutzerfreundlich wie möglich gestaltet werden. Ausnahmen von der Informationspflicht und der Einräumung des Rechts auf Ablehnung sollten auf jene Situationen beschränkt sein, in denen die technische Speicherung oder der Zugriff unverzichtbar sind, um die Nutzung eines vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich angeforderten Dienstes zu ermöglichen. Wenn es technisch durchführbar und wirksam ist, kann die Einwilligung des Nutzers zur Verarbeitung im Einklang mit den entsprechenden Bestimmungen der Richtlinie 95/46/EG über die Handhabung der entsprechenden Einstellungen eines Browsers oder einer anderen Anwendung ausgedrückt werden. Die Umsetzung dieser Voraussetzungen sollte durch die Stärkung der Befugnisse der zuständigen nationalen Behörden wirksamer gestaltet werden.

und im Text der Richtlinie (Art. 2 Punkt 5)

Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die Speicherung von Informationen oder der Zugriff auf Informationen, die bereits im Endgerät eines Teilnehmers oder Nutzers gespeichert sind, nur gestattet ist, wenn der betreffende Teilnehmer oder Nutzer auf der Grundlage von klaren und umfassenden Informationen, die er gemäß der Richtlinie 95/46/EG u. a. über die Zwecke der Verarbeitung erhält, seine Einwilligung gegeben hat. Dies steht einer technischen Speicherung oder dem Zugang nicht entgegen, wenn der alleinige Zweck die Durchführung der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz ist oder wenn dies unbedingt erforderlich ist, damit der Anbieter eines Dienstes der Informationsgesellschaft, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wurde, diesen Dienst zur Verfügung stellen kann.

So weit, so gut. Nobles Ziel, mäßige technische Umsetzung.

Die Richtlinie hindert keinen Websitebetreiber daran, Cookies zu setzen. Mit einem älteren Browser in Standardkonfiguration kann es durchaus vorkommen, dass beim Surfen auf einer einzigen Website viele Dutzend oder sogar mehrere hundert Cookies gesetzt werden, die meisten davon von Drittanbietern. Daher ist es sinnvoll, den eigenen Browser zu instruieren, die Cookies nach dem Ende jeder Sitzung zu löschen. Wie das geht und was man sonst noch tun kann, um beim Surfen ein bisschen mehr Privatsphäre zu wahren, habe ich vor einigen Wochen in einem Blogpost beschrieben.

Blöderweise wird meistens auch die Information darüber, dass man den nervigen Cookie-Hinweis schon gesehen und akzeptiert hat, in einem Cookie gespeichert, das natürlich der Löschaktion am Ende der Sitzung zum Opfer fällt. Wer sich aber, so wie ich, an den Warnungen sattgesehen hat, dem sei ein einfaches Plugin für Firefox oder Google Chrome mit dem bezeichnenden Namen I don’t care about cookies empfohlen. Mit dessen Hilfe wird man die Hinweise effizient und datenschutzfreundlich wieder los. Das Plugin lädt dazu eine Filterliste herunter und entfernt die Meldungen aus den angezeigten Seiten.

Zur Wien-Wahl: Wie gut passen die Parteien zueinander?

Zur Wien-Wahl: Wie gut passen die Parteien zueinander?

Wie schon vor zwei Jahren habe ich mir auch heuer wieder anhand der Daten von wahlkabine.at angesehen, wie gut die Listen und Parteien zueinander passen — diesmal anhand der Daten für die Wiener Gemeinderats- und Landtagswahl.

Wahlkabine.at erhebt von den Listen, die wienweit antreten, Antworten auf 25 aktuelle politische Fragen. Dabei wird sowohl die Antwort (ja/nein) als auch die Gewichtung des Themas (1-3) erhoben. Eine Liste der Fragen findet ihr dort. Zweck von Wahlkabine ist es, jedem Einzelnen eine politische Orientierungshilfe zu bieten.

Die von mir erstellte Tabelle zeigt, wie gut die Ansichten der Listen zueinander passen und berücksichtigt die Gewichtung.

 

SPÖ

ÖVP

Grüne

FPÖ

NEOS

ANDAS

SPÖ 

100%

54%

68%

51%

69%

65%

ÖVP 

54%

100%

39%

74%

65%

34%

Grüne 

68%

39%

100%

45%

70%

89%

FPÖ 

51%

74%

45%

100%

53%

37%

NEOS 

69%

65%

70%

53%

100%

62%

ANDAS 

65%

34%

89%

37%

62%

100%

Dass die SPÖ mit keiner anderen Liste über 70% Übereinstimmung kommt, wundert mich nicht. Nach einer Regierungszeit bleiben tendenziell jene Dinge übrig, über die sich die Koalition nicht einigen konnte. Wenig Übereinstimmungen gibt es mit der Volkspartei und den Freiheitlichen.

Die Grünen passen halbwegs gut zu den NEOS und zur SPÖ, und sehr gut zu ANDAS.

Die FPÖ hat nur mit einer der Listen viel gemeinsam, und zwar mit der ÖVP.

Die NEOS stehen irgendwo in der Mitte zwischen ÖVP, SPÖ und Grünen.

Die ÖVP Wien „kann“ mit der FPÖ und den NEOS besser als mit der SPÖ. Allerdings sahen die Werte auf Bundesebene vor 2 Jahren ziemlich ähnlich aus.

Außerdem habe ich noch zwei Varianten für Dreierkoalitionen angesehen : SPÖ, Grüne und NEOS geben (ohne Gewichtung) auf 52% der Fragen die selbe Antwort. FPÖ, ÖVP und NEOS stimmen in nur 24% der Antworten überein. Damit gehen die Ergebnisse mit den allgemeinen Erwartungen, die SPÖ werde wieder eine Koalition mit den Grünen eingehen und gegebenenfalls die NEOS dazunehmen, konform.


Zur Auswertung

Die Antworten habe ich auf einer Skala von -3/6 (Nein, wichtig) über -1/6 (Nein, weniger wichtig), 1/6 bis 3/6 (Ja, wichtig) eingeordnet. Der Grad der Übereinstimmung zweier Parteien in einer Frage ist dann 1 minus dem Abstand der Antworten auf der Achse. Das Gesamtergebnis ergibt sich durch Mittelung über die Einzelergebnisse. Eine Änderung der Gewichtung einer Antwort um eine Stufe ändert das Gesamtergebnis um 0,6%. Die Auswertung ist mit Absicht mathematisch einfach gehalten; ihre Ergebnisse können daher maximal als Tendenz gesehen werden.

Griechenlands Taktik

Hin und wieder gibt’s an dieser Stelle einen kurzen politischen Kommentar von mir. Das aktuelle Thema? Griechenland. Lassen wir für ein paar Minuten die sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen außer Acht und konzentrieren wir uns auf die taktischen Aspekte.

Ich halte die Ankündigung eines Referendums über die Sparvorschläge der Eurogruppe für einen recht geschickten Schachzug. Aber ich habe mir natürlich auch die Frage gestellt, warum Alexis Tsipras das tut. Mehr lesen

Das imaginäre Haustier.

Das imaginäre Haustier.

Mama hat einen Doppelnamen, Geburtsstadt und Schule stehen auf Facebook und das Lieblingsgericht ändert sich von Woche zu Woche. Sicherheitsfragen für Onlinedienste sind für’n Arsch.

Leider kann ich mir selten aussuchen, bei der Registrierung für einen Dienst keine dieser Fragen beantworten zu wollen. Selbst dann nicht, wenn ich weiß, dass ich mich im Falle eines Falles nicht mehr an die richtige Antwort erinnern werden kann. Mit diesem Problem bin ich nicht alleine. Eine aktuelle Studie von Google hat ergeben, dass sich schon nach drei Monaten 20% der User nicht mehr an die richtige Antwort auf eine denkbar einfache Sicherheitsfrage erinnern konnten: „In welcher Stadt wurden Sie geboren?“. An alle anderen Antworten konnten sich noch weniger User erinnern: 73,6% tippten ihr Lieblingsgericht im ersten Monat noch richtig ein, nach einem Jahr waren es nur mehr 46,6% — mehr als die Hälfte hat die richtige Antwort vergessen. Mehr lesen

Ein bisschen mehr Privatsphäre beim Surfen

Ein bisschen mehr Privatsphäre beim Surfen

Kennt ihr das? Ihr stöbert in einem Onlineshop, schaut euch die Detailseiten zu einigen Produkten an, und sehr daraufhin wochenlang immer wieder auf diversen Websites Werbung für genau diese Produkte?

Mir ging diese gezielte Werbung und die Datensammlerei, die dahinter steckt, auf die Nerven. Daher habe ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen, meinen Browser „privacy-freundlicher“ zu konfigurieren. Es geht hier nicht darum, möglichst anonym zu surfen, sondern darum, einen Kompromiss zwischen Komfort und Datenschutz zu finden.

Für weitere Hinweise und Tipps bin ich dankbar.

Update: siehe weiter unten! Mehr lesen