Auf der Suche nach der Supernova

Wer die Möglichkeit hat, in den nächsten Tagen mit einem größeren Amateurfernrohr oder einem wissenschaftlichen Fernrohr den Himmel zu beobachten, sollte bei gutem Wetter versuchen, das Teleskop in Richtung der Spiralgalaxie M101 (Feuerradgalaxie) im Sternbild Großer Bär (Ursa Maior) zu richten. Warum? Weil dort am 24. August eine Supernova entdeckt wurde, die am 9. September ihre größte Helligkeit erreichen wird und dann auch mit kleineren Amateurfernrohren als kleines Sternchen zu erkennen sein sollte.

Nähere Infos, Bilder und Aufsuchkärtchen gibt’s hier bei Scilogs.

Clear Skies!

Sternschnuppen im August 2011

Sternschnuppen im August 2011

Auch heuer möchte ich euch wieder auf die Möglichkeit hinweisen, die periodischen Sternschnuppenströme im August zu beobachten. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Eckdaten dazu nicht wirklich ändern, daher möchte ich euch zu diesem Blogpost schicken.

Bei der Beobachtung der Perseiden wird sich heuer der Mond leider als störend erweisen, weil just am 13. August Vollmond ist. Da der Mond jeden Tag ca. 50 Minuten später auf- und untergeht, geht er ab dem 19. August erst nach Mitternacht auf und steht dann einer Beobachtung des Himmels (mit der einen oder anderen Sternschnuppe) in der ersten Hälfte der Nacht nicht im Weg!

Clear Skies!

Zum Sommerbeginn

Zum Sommerbeginn

Am 21. Juni um 19:16 MESZ bewegt sich die Sonne durch den höchsten Punkt ihrer (scheinbaren) Bahn, sie tritt dabei in das Tierkreiszeichen Krebs und der astronomische Sommer beginnt. Durch die abnehmende (Mittags-)Höhe der Sonne werden die Tage langsam wieder kürzer: die Sonne geht später auf und früher wieder unter.

Die Zeitgleichung (zum Vergrößern klicken)

Eine astronomische Gegebenheit ist dabei für uns vorteilhaft: die Zeitgleichung. Die Zeitgleichung ist keine Gleichung im mathematischen Sinn, sondern ein (vom Datum abhängiger) Wert, sie gibt die Differenz zwischen der wahren Sonnenzeit und der mittleren Sonnenzeit (mittlere Ortszeit) an. Ist die Zeitgleichung größer als Null, dann geht die Sonne gegenüber der Ortszeit vor.

Rund um die Sommersonnenwende ist die Zeitgleichung abnehmend: die „Sonnen-Uhr“ geht immer langsamer und gegenüber der Ortszeit nach. Das führt dazu, dass die Tage auf ungleichmäßige Art kürzer werden: während sich der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs etwas stärker ändert, ändert sich der Zeitpunkt des Sonnenuntergangs bis Mitte Juli eher langsam.

Die lange hellen Abende bleiben uns also noch ein paar Wochen erhalten!

Yuris Night 2011 Logo

50 Jahre bemannte Raumfahrt

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© yurisnight.net

Am 12. April 1961 flog Juri Gagarin an Bord des sowjetischen Raumschiffs Wostok als erster Mensch ins All und läutete damit das Zeitalter der bemannten Raumfahrt ein. Nur dreieinhalb Jahre nach dem Start des ersten Satelliten 1957, Sputnik 1, erreichte die UdSSR mit Gagarins 108-minütiger Erdumrundung einen weiteren Meilenstein des Wettlaufs ins All.

Seit damals ist der 12. April in der Sowjetunion der Tag der Kosmonauten. Yuri’s Night wurde 2001 in den USA das erste Mal gefeiert und wurde quasi über Nacht zum bahnbrechenden Erfolg: Heuer wird Yuri’s Night mit 629 Veranstaltungen in 61 Ländern der Erde gefeiert werden.

Das Programm von Yuri’s Night in Wien umfasst neben der obligatorischen Party auch ein gut besetztes Symposium mit dem Titel „Outer Space. Der Weg in den Kosmos.“
(Näheres zum Programm hier und im Meta-Physik-Blog)

Aus demselben Anlass zeigt die Kunsthalle Wien in der Ausstellung „Weltraum-Die Kunst und ein Traum“ bis zum 15.8., dass das All nicht nur ein physikalischer, sondern auch ein künstlerischer und symbolischer Raum ist.

Zur Sommerzeit

Uns Österreichern wird ja gerne nachgesagt, dass wir eines besonders gut können: matschgern*. Zu den klassischen Themen Politik und Wetter gesellt sich in diesen Tagen wieder mal ein drittes-man matschgert über die Zeitumstellung.
Gestattet mir, dass ich nun ein wenig über die matschgere, die über die Sommerzeit matschgern.

„Die Zeitumstellung ist so unnötig, wir könnten ja einfach bei der Winterzeit bleiben.“

Ja, das ginge. Dann aber würden wir im Hochsommer schon früh von den ersten Sonnenstrahlen geweckt–am 21.6. geht die Sonne in Wien schon um 3:54 MEZ auf. Nach 18 Uhr hätten wir dann nicht mal zwei Stunden Zeit, bis die Sonne dann um 19:58 MEZ untergeht. Ideal für Frühaufsteher-aber wer würde tatsächlich um 4 oder 5 aufstehen und dann um 20 Uhr oder 21 Uhr schlafen gehen?

„Damit hätte ich kein Problem-dann fang‘ ich halt ein oder zwei Stunden früher zu arbeiten an und gehe früher nach Hause.“

Schön-aber das kann sich auch nicht jeder so einteilen. Wenn das jeder so machen wollte, müssten Firmen und Behörden mehrmals im Jahr ihre Öffnungszeiten ändern oder die Angestellten zu fixen Arbeitszeiten zwingen.

„Naja, dann bleiben wir doch einfach das ganze Jahr über bei der Sommerzeit!“

Russland versucht das in ein paar Monaten. Dann klingelt aber im Winter der Wecker ein paar Stunden vor Sonnenaufgang-der fände am 21.12. (wieder auf Wien bezogen) erst um 8:42 MESZ statt. Von der zusätzlichen Stunde Tageslicht am Abend hätte man nicht allzu viel-die Sonne ginge um 17:02 MESZ unter.

„Die armen Kühe leiden auch unter der Umstellung.“

Die Tiere leiden höchstens darunter, dass ihnen der Bauer die Zeitumstellung aufzwingt. Das muss er ja nicht unbedingt.

„Das haben sich ein paar realitätsferne Wissenschaftler ausgedacht–und Energie spart man dadurch auch nicht!“

Egal wer die Sommerzeit erfunden haben mag, für deren Einführung ist nach wie vor die Politik verantwortlich. Indes überlegt Japan, die Sommerzeit wieder einzuführen, weil man sich davon erhofft, Energie zu sparen. Hmm.

In diesem Sinne: vergesst keine umzustellende Uhr und nützt die Gelegenheit, wieder einmal zu testen, ob euer FI (Fehlerstromschutzschalter) noch einwandfrei funktioniert.

*maschgern=sich (ein wenig) über etwas aufregen