Dream

Dream

Es gibt ein Ding, das ich mir jedes Jahr zu Weihnachten wünsche und verlässlich geschenkt bekomme: ein Wandkalender. Ich mag Wandkalender. Genauer gesagt: ich mag einen Wandkalender, der einen fixen Platz in der Küche hat. Das Ganze ist immer eine Variation des selben Themas–zwölf Bilder, Hochglanzpapier, eine Zeile mit den Tagen des Monats, irgendwie konservativ mit wenig Spielraum für Kunst.

Daher begrüße ich es auch, dass sich mal jemand Gedanken darüber macht, ob das denn so sein muss. Interessanterweise ist es gerade ein Werbekalender, mit dem experimentiert wird. Für nächstes Jahr hat der italienische Kaffeeröster Lavazza einen international anerkannten Videokünstler eingeladen, einen Kalender zu gestalten. Natürlich kann man sich so einen Videokalender schwer an die Wand hängen, daher muss der Herr Brambilla das online machen. Und wenn man den Kalender schon online hat, dann kann man ihn gleich „social“ machen. Wenn schon social, dann aber gleich ordentlich: jeder kann und soll Fotos oder Videos zu einem von 13 Themen einschicken, die der Künstler dann als found imagery für den Videokalender verwenden kann. Ich finde die Idee recht cool und habe daher das Bild, das ihr oben seht, für das Thema „Dream“ hochgeladen. Der Himmel, der Mond und das Fliegen stehen dabei für verschiedene Arten von Träumen. Manche werden wahr, andere nicht.

Wer mitmachen möchte, kann bis Ende Oktober (also schnell!) 23. November Fotos oder Videos auf operaviva.lavazza.com hochladen. Eine recht coole Vorstellung des Projekts findet ihr auch in diesem Video. Für die Applefans gibt’s auch eine iPhone App und ein Instagram-Hashtag (#operaviva).

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Today's Special: no sugar & no milk

Zum Tag des Kaffees

Es ist wieder soweit: Die Wiener Kaffeesieder feiern am 1. Oktober den Tag des Kaffees. In den Kaffeehäusern und auf öffentlichen Plätzen wird die Wiener Kaffeekultur und sein Aushängeschild, die Melange, zelebriert. Die Kaffeehäuser in der Wiener Wirtschaftskammer feiern–sich selbst.

Zum Bild des klassischen Wiener Kaffeehauses gehören viele Dinge–der höfliche, elegant gekleidete, zurückhaltende „Herr Ober“, die Auswahl an Zeitungen, das Glas Wasser mit dem Kaffeelöffel, die Sachertorte, der Thonet-Stuhl und nicht zuletzt die Literaten, die das eine oder andere Kaffeehaus zu ihrem zweiten Heim erklärt hatten. Zur Wiener Kaffeekultur gehören auch die vielen verschiedenen „Kaffeespezialitäten„–die Melange, der Fiaker, der Obermayer und einige mehr.

Es ist an der Zeit, diese Wiener Kaffeekultur zu hinterfragen.

Today's Special: no sugar & no milk
„Today’s Special: no sugar & no milk“
Die Kaffeerösterei Alt Wien bei der Messe „SCAE World of Coffee 2012“

Wer einen Blick darauf wirft, was in den Wiener Kaffeetassen landet, muss sich die Frage stellen, ob der 1. Oktober nicht passender „Tag der Milch und des Zuckers“ genannt werden sollte. Der Kaffee selbst–genauer gesagt, die Qualität dieses Extraktes aus gerösteten Kaffeebohnen–spielt in einigen Kaffeehäusern eine untergeordnete Rolle. Wenn man den Kennern der Materie glaubt, treffen gelegentlich mittelmäßige Bohnen auf selten gewartete Maschinen oder nicht perfekt ausgebildetes Personal. Der durchschnittliche Kaffeehausbesucher, die normale Kaffeehausbesucherin, bekommt davon leider nicht viel mit. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist, dass fast jeder schlechte Kaffee einigermaßen passabel schmeckt, wenn man nur genug Milch und Zucker verwendet.

Daher ein Vorschlag: Bestellen Sie am Tag des Kaffees einen Espresso, Mokka oder Verlängerten ohne Milch oder Zucker! Wenn der Cafétier seine Arbeit gut macht und frisch geröstete, hochwertige Bohnen verwendet, dann bietet Kaffee pur ein interessantes Geschmackserlebnis.

Thema Nespresso

Nespresso ist in aller Munde, sei es wegen der Beliebtheit des Kaffeekapselsystems oder wegen dessen Angreifbarkeit für Kritik aller Art. Im Folgenden möchte ich euch auf ein paar Aspekte hinweisen, die mir in letzter Zeit aufgefallen sind.

Ab zum alten Eisen?

Nespresso wird oft (und wie ich meine zurecht) dafür kritisiert, dass die Kapseln aus energieintensiv hergestelltem Aluminium gefertigt werden und oft nicht richtig recycelt werden (können), daher also eine miese Ökobilanz aufweisen.
Ich staunte aber nicht schlecht, als ich mehr  oder weniger zufällig auf eine parlamentarische Anfrage der SPÖ an den damaligen Landwirtschaftsminister Erwin Pröll aus dem Jahr 2008 und auf die Antwort des Ministers stieß. Offenbar gilt für das Ministerium die Aluminiumkapsel gar nicht als Verpackung und Nespresso muss sich daher auch nicht um deren Entsorgung kümmern. (Firmen, die in Österreich Verpackungen auf den Markt bringen müssen diese entweder selbst zurücknehmen oder an einem Sammelsystem wie z.B. dem ARA-System teilnehmen, was natürlich mit Kosten verbunden ist.)  Der Minister erläutert auch, wie die Kapseln entsorgt werden können: „Als Sammelschiene steht die kommunale Metallsammlung (für Nichtverpackungsmetalle) zur Verfügung.“ Ob irgendjemand auf die Idee kommt, die alten Kapseln zum Mistplatz zu bringen, um sie dort in einen Altmetallcontainer (nicht in einen Container für Dosen, denn das sind ja Verpackungen) zu werfen? Ich bezweifle es.

Kaffee ist nichts für Kinder?

Dass ein Großteil unseres Kaffees aus Ländern mit einer laxen Einstellung zu den Themen Arbeitsrecht, Mindestlohn, Umweltschutz und Kinderarbeit kommt, ist Tatsache. Als Kaffeeröster, der keinen Fairtrade-Kaffee verarbeitet, befindet sich Nespresso leider in guter Gesellschaft. Ob auch das, was die ARD im folgenden Video dokumentiert hat, kein Einzelfall ist?

Die ganze Reportage ist hier zu finden: Teil 1, Teil 2. Darin kommt neben Nespresso auch Tchibo nicht besonders gut weg.

Alternativen?

Nespresso prozessiert gerade gegen die Schweizer Handelskette Denner, die eigene Kapseln für das Nespresso-System verkauft. Eine andere Firma wiederum stellen leere Kunststoffkapseln her, die man selbst mit frisch gemahlenem Kaffee befüllen kann. In Österreich und Deutschland kann man von einer dritten Firma fertig gefüllte Kapseln bestellen, die vollständig kompostierbar sind, dafür aber auch ähnlich viel kosten wie das Original.

 

James Bonds Kaffeemaschine

In diesem kurzen Ausschnitt aus „Leben und sterben lassen“ (Live and Let Die, 1973) wird James Bond in aller Herrgottsfrüh von seinem Vorgesetzten M besucht.

Bond verwendet eine Espressomaschine von La Pavoni um M ein eher seltsames Getränk zu bereiten. Die „Europiccola“ muss 1973 noch eine ziemliche Besonderheit gewesen sein-sie war erst 1961 entwickelt worden und eine der ersten Espressomaschinen für Privathaushalte. M’s launiger Kommentar: „Is that all it does?“

Kühle Drinks für heiße Tage (1)

Cappuccino frappé

Dieses Getränk ist ein bisschen von Starbucks‘ Frappuccino inspiriert.

Für eine Portion gibt man ca. 6-8 große Eiswürfel in einen Standmixer, der stark genug ist, um diese zu zerkleinern und gibt 1 Espresso und 3 Eßlöffel Milchpulver hinzu. Dann mixt man auf niedriger Stufe, bis die Eiswürfel zerkleinert sind und anschließend einige Sekunden auf höchster Stufe. Dabei kann man einen Schuss Vanillesirup dazugeben.

Warum Milchpulver?

In den meisten Rezepten werden sowohl Milch als auch Eiswürfel verwendet. Die zerkleinerten Eiswürfel schmelzen in der verhältnismäßig warmen Milch schnell und verwässern dabei das Getränk. Durch das Milchpulver kann das verhindert werden-drei Esslöffel Milchpulver auf 1/4l Wasser ergeben „normale“ Milch.

Varianten

Wer möchte, kann den Cappuccino frappé mit Schlagobers krönen. Schokosirup, Kokossirup, Karamellsirup, Kakaopulver, Schokoladestückchen, Kekse, Ahornsirup…der Fantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt.

Wer möchte, kann auch versuchen, den Espresso durch Espresso-Löskaffee oder kalten Filterkaffee zu ersetzen.