Die Astrologin und die Mondlandung

Groß war die Aufregung bei manchen Bloggern als bekannt wurde, dass die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG zum 40-jährigen Jubiläum der Mondlandung eine Veranstaltung macht und dazu ausgerechnet die Astrologin Gerda Rogers einlädt. Astronomie und Astrologie–zu oft wurden manche Astronomen schon gefragt, ob sie denn nicht ein Horoskop erstellen könnten, als dass es zwischen den beiden nicht eine gewisse Feindschaft gäbe.

Doris Bures, Gisela Hopfmueller
Doris Bures, Gisela Hopfmueller, unbeteiligter Raumanzug

Die Fernsehjournalistin Gisela Hopfmüller führte durch eine interessante Mischung aus Einzelinterviews, Kurzfilmen und Diskussion mit einigen Angehörigen der FFG, des Ministeriums und der ESA, der zuständigen Ministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures, dem Moderator der ORF-Mondlandungsübertragung Peter Nidetzky (meiner Generation vor allem durch Aktenzeichen xy ungelöst bekannt) und Austro-Kosmonaut Franz Viehböck. Die obligatorische Frage „Von wo haben Sie denn die Mondlandung aus mitverfolgt?“ durfte natürlich nicht fehlen. In Kurzfilmen wurde einerseits ein Stimmungsbild der Menschen vor 40 Jahren zum Thema Mondlandung gezeigt, man brachte ein paar Ausschnitte der damaligen TV-Übertragung und zeigte andererseits Perspektiven für zukünftige Forschungsprojekte auf.

Tja, und dann war da noch Gerda Rogers. Nachdem sie die Frage des Tages in einem Einzelinterview durchaus interessant beantwortet hatte (in der algerischen Wüste, ohne TV-Gerät) erklärte sie zum großen Amüsement des Publikums in ihrer quirligen Art die verschiedenen Auswirkungen des Monds aus astrologischer Sicht. Was die Sterne über sie selbst sagten? „Ich rede viel.“ Das stimmte.

Die Führungen durch die Sternwarte selbst gingen locker dahin, entgegen der Versprechungen der Moderatoren konnten wir–zwei Tage vor Neumond–den Mond natürlich nicht beobachten. Die neuen Bilder des Lunar Reconnaissance Orbiter und die hervorragende Sichtbarkeit der vollbelegten International Space Station trösteten jedoch darüber hinweg.

TV-Tipp: Offenbar wird der ORF am Dienstag in „Seitenblicke“ darüber berichten.

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