Digital Detox

Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Wer diese These in einem Artikel aufstellt, meint meistens, dass man mit Hilfe des Internets viele Dinge einfacher erledigen kann als früher.

Die Schattenseite ist, dass man schon beim Aufstehen die E-Mails checkt, beim Frühstück planlos auf Newswebsites herumklickt, in der U-Bahn Twitter liest und auch sonst während des Tages recht oft das Smartphone aus der Tasche zieht. Das Internet – und vor allem Social Media-Dienste – sind eine ergiebige Quelle der geistigen Stimulation und Ablenkung. Mit der Zeit lernt man sich diese Verhaltensweisen ein. Das Internet ist dann im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken“ und entwickelt sich auch zum Zeitfresser. Gleichzeitig merke ich, dass ich immer seltener gute Bücher oder ausführliche, gut geschriebene Artikel in Zeitschriften und Magazinen lese.

In den nächsten Tagen möchte ich daher folgendes versuchen:

  • Um E-Mails, Twitter, WhatsApp-Nachrichten und Ähnliches werde ich mich zweimal täglich – morgens und abends – kümmern.
  • Internet am Laptop und Smartphone möchte ich in der übrigen Zeit nur verwenden, wenn ich aktiv etwas nachschauen muss.
  • Als Telefon wird mir das simple Nokia-Handy dienen, das ich letztes Jahr hier im Blog getestet habe.

All jene, deren Nachrichten für einige Stunden unbeantwortet bleiben, möchte ich um Verständnis dafür bitten. Gerne könnt ihr mir E-Mails schicken, die ich ausführlich zu beantworten plane. Falls es dringend ist, ruft mich bitte an – notfalls müsste auch die Auskunft die Telefonnummer haben.

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Über den Wandel in meinem Medienkonsum und die NZZ.at

Die NZZ.at sperrte zu. Das ist schade, einerseits für die Angestellten, andererseits für die Medienlandschaft selbst. Die Redakteure hatten die Zeit und den Platz, um zum einen oder anderen Thema gut recherchierte, informative Artikel in nahezu epischer Länge zu schreiben. Besonders in Erinnerung blieben mir ein paar Artikel zur Innenpolitik und zum Parlamentarismus. Die liberale Ausrichtung des Mediums – wer Aktionär der schweizerischen Mutter NZZ werden möchte, darf nicht Mitglied einer anderen Partei als der Schweizer FDP sein – störte mich nicht.

Die NZZ.at war ein Experiment, journalistisch und auch kaufmännisch – man rechnete damit, dass es schiefgeht, und das tat es schlussendlich auch. Sie zog von vornherein eine „harte“ Paywall ohne Gratis-Artikel auf. (Die zahlenden Kunden konnten aber hinter die Paywall führende Links auf ihren Social Media-Kanälen und auf andere Weise teilen.) Das Digitalabo kostete im ersten Monat einen, dann 14€; außerdem hatte sie zu Beginn ein besonderes Angebot:

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