Diesmal habe ich eine Datenabfrage beim Onlineshoppinggiganten gemacht: Amazon.
Ich habe mir erwartet, in dieser Datenabfrage neben einigen grundlegenden Daten wie Name, Adressen, Telefonnummer, Wunschlisten, Playlists von Amazon Music vor allem auch die Bestellhistorie der letzten paar Jahre zu finden. Das sind meiner Ansicht nach jene Daten, die Amazon zur Erbringung seiner Dienstleistungen und für Reklamationen braucht. Es sollte anders kommen. Mehr lesen →
Ich hab es an dieser Stelle schon vor ein paar Jahren geschrieben: Einkaufen nervt. Die Corona-Pandemie hat daran nichts geändert. Wenn ich aber ohnehin schon im Homeoffice sitze, habe ich erst recht keine Lust, mich auf den Weg in den Supermarkt zu machen, nur um dort dann festzustellen, dass das eine oder andere Produkt schon wieder ausverkauft ist.
Lebensmittel online bestellen ist auch nicht so toll, zumindest bei den beiden Platzhirschen Billa und Spar. Bei beiden ist es im Moment so, dass erst in ein paar Tagen ein Zeitfenster für die Lieferung verfügbar ist. Mit der Erfordernis, den Liefertermin ein paar Tage im Vorhinein festzulegen, habe ich kein Problem – wohl aber mit der Notwendigkeit, einige Tage im Vorhinein zu wissen, was ich brauchen werde. Obwohl die Waren bei den beiden Platzhirschen vermutlich frühestens am Vortag der Lieferung zusammengestellt werden, kann man eine einmal abgegebene Bestellung nicht ändern.
Auftritt Gurkerl.at. Der tschechische Lebensmittelzusteller ist neu in Wien, hat aber bereits in Prag und Budapest einiges an Erfahrung gesammelt. Diese Erfahrung merkt man dem Onlineshop an. Man kann beispielsweise Obst stückweise bestellen, ohne raten zu müssen, wie viel denn nun ein Apfel wiegt – abgerechnet wird dennoch nach Gewicht. Die Artikel sind gut kategorisiert und mit Herkunftsland und Zutaten beschrieben. An einzelnen Stellen ist die Kategorisierung nicht ganz logisch – monatelang haltbare Soja- oder Haferdrinks würde man eher nicht im „Kühlregal“ suchen, Kaffeebohnen nicht unbedingt unter „Getränke“. Manche lokale Hersteller werden im Shop besonders hervorgehoben und kurz präsentiert.
Die Herkunft merkt man dem Onlineshop nicht an – die Produkte sind durchwegs solche, die man auch in einem gut sortierten österreichischen Supermarkt finden könnte. Dabei dürfte man den Wienern ziemlich genau ins Einkaufswagerl geschaut haben – auch eher unscheinbare Produkte wie Ramsa-Senf oder die runden Oblaten für Kokosbusserl sind im Shop zu finden. Dazu kommt eine ansehnliche Auswahl lokaler Produkte, viele Bio-Produkte, einige Produkte in Pfandgebinden (auch z.B. Hülsenfrüchte) und eine Auswahl von Marks&Spencer aus England. Beim Kaffee sind neben den großen Herstellern gleich fünf verschiedene 3rd wave-Kaffeeröster vertreten. Die Auswahl an Bierspezialitäten (auch in Bio) ist größer als im Supermarkt. Daran erkennt man vielleicht doch den Einfluss der Tschechen. Nicht so toll ist, dass man in der Fleischabteilung die gewünschte Menge nicht frei wählen kann, sondern mit den vorhandenen Packungsgrößen Vorlieb nehmen muss. Dass ein online-Supermarkt-Startup aber nicht gleich eine eigene Fleischerei eröffnen wird, leuchtet auch ein.
Die angebotenen Lieferzeitfenster sind angenehmerweise jeweils nur eine Stunde lang. Für meine Bestellung am Freitag gegen 16:30 konnte ich schon das Lieferzeitfenster 20:00-21:00 am selben Tag wählen. Das finde ich voll in Ordnung. Falls man länger im Voraus bestellt, kann man Berichten zufolge später noch Artikel zur Bestellung hinzufügen. Die Lieferung ist bis Jahresende kostenlos. Der Mindestbestellwert beträgt 39€. Preislich liegt gurkerl.at ein bisschen über jenen Preisen, die man aus dem Supermarkt gewöhnt ist. Dazu kommt, dass der Shop keine billigen Eigenmarkenprodukte führt. Bezahlt werden kann per Kreditkarte online oder per Kredit- und Bankomatkarte bei der Zustellung.
Die Lieferung hat dann auch ganz problemlos funktioniert. Fünf Minuten vor dem Eintreffen des freundlichen Boten bekommt man ein nettes SMS als Vorwarnung. Die Waren sind nach Temperatur getrennt in stabilen Sackerln aus Recyclingpapier verpackt. So weit ich das beurteilen kann, wurde die Kühlkette eingehalten. Bei der Bestellung kann man wwählen, dass man den Lieferschein ausgedruckt bekommen möchte. Das hat nicht funktioniert – der Lieferschein dürfte irgendwo verschwunden sein. Egal-man findet ihn auch im Kundenkonto.
Wenn man möchte, kann man dem Boten auch Pfandgebinde mitgeben, deren Wert man dann in Form von „Credits“ am Kundenkonto erstattet bekommt, die man aber erst für den nächsten Einkauf einlösen kann. Diese Credits sind laut FAQ normalerweise nur einen Monat lang gültig, es sei denn, man bemüht sich beim Kundenservice um eine Verlängerung. Nicht sehr kundenfreundlich. Wer also eine größere Menge Leergut loswerden möchte, sollte sich überlegen, damit doch lieber zum Supermarkt zu gehen.
Fazit: Gurkerl.at hat einen beachtlichen Start hingelegt. Ob der Newcomer das Serviceniveau und die gerade noch moderaten Preise halten und dabei noch Gewinn machen kann, wird sich zeigen.
Am 11. Oktober ist die Wiener Gemeinderatswahl, aber wir wissen jetzt schon, wer am 14. Oktober in Opposition sein wird. Der Rote – der Mars.
Zwei Himmelskörper sind dann in Opposition zueinander, wenn sie – von einem dritten Himmelskörper aus betrachtet – einen Winkelabstand von 180° haben. Erraten: der zweite Himmelskörper ist in dem Fall die Sonne, der dritte die Erde. Das ist nicht die 100% exakte Definition, wer die haben möchte, kann auch unter „Syzygie“ nachschauen (und dabei auch ein echt gemeines Wort für Hangman lernen). Jedenfalls ist dann die Sonne auf der einen Seite der Erde, der Mars auf der anderen, sehr hell angeleuchtet und relativ nah. So nah, dass wir mit einem besseren Teleskop auf der Marsoberfläche Details wie zum Beispiel die südliche Polkappe sehen können. Die geringste Entfernung zur Sonne erreicht der Mars übrigens schon ein paar Tage davor: am 6. 10. ist er nur 62,1 Mio. km von der Erde entfernt. Zum Zeitpunkt der Opposition ist er dann schon eine knappe Million Kilometer weiter weg, aber das macht nicht viel. Jedenfalls ist der Mars den ganzen Monat über ein lohnendes Beobachtungsobjekt.
Der Zeitraum vor den Marsoppositionen wird auch gerne genützt, um Sonden zum Mars zu schicken: je näher der Mars ist, desto besser. Über ein paar dieser Missionen werde ich meinem nächsten VHS-Vortrag am 27.10. reden. Insbesondere geht es mir dabei darum, zu zeigen, wie – mit Hilfe welcher physikalischer Methoden und Messgeräte – man den Mars untersucht und welche Schlüsse man daraus ziehen kann.
Kann ich den Kometen von Wien aus beobachten? Ja, das ist mit freiem Auge möglich.
Wann kann ich den Kometen beobachten? Grundsätzlich ist er in den nächsten Nächten die ganze Nacht über am Himmel. Die beste Zeit, um ihn zu beobachten, ist aber gegen Ende der nautischen Abenddämmerung (um ca. 22:30, evtl. auch schon vorher). In den nächsten Tagen kann man ihn auch noch kurz vor dem Beginn der Morgendämmerung beobachten.
Wie lange kann ich den Kometen NEOWISE noch beobachten? Die Sichtbarkeit am Abend wird von der Position her bis Ende Juli besser, aber die Helligkeit des Kometen wird stark abnehmen. Es ist gut möglich, dass wir ihn Ende Juli nicht mehr mit freiem Auge sehen werden können. Update 26.7.: Der Komet ist vom Stadtrand aus nicht mehr mit freiem Auge auszumachen, aber noch ein Objekt für Fernrohr oder Fernglas. Dazu muss man aber wissen, wo man ihn sucht.
In welche Himmelsrichtung muss ich schauen? Von wo aus kann ich den Kometen bobachten? Der Komet steht am Abendhimmel zwischen Nordwest und Nord (Ende Juli: zwischen West und Nordwest) und am Morgenhimmel zwischen Nord und Nordost. Um ihn zu beobachten, muss man eine möglichst freie Sicht zum Nordhorizont haben, denn er steht auch zu den besten Beobachtungszeitpunkten nicht besonders hoch (maximal ca. 20°). Beim Beobachten sollten keine hellen Lichtquellen (Straßenlaternen usw.) in der Nähe in Blickrichtung sein. Ein Fernglas kann hilfreich sein. Update 26.7.: Die Morgensichtbarkeit ist quasi vorbei.
In welchem Sternbild ist der Komet zu finden? (Wo finde ich den Kometen auf einer Sternkarte/in einer App? Neowise ist derzeit im Sternbild Luchs und wechselt am 18.7. in das Sternbild Großer Bär.
Meine Himmelssimulation/meine App zeigt mir NEOWISE ganz woanders oder gar nicht an. Was mache ich falsch? Es gibt einen weiteren Kometen mit dem Namen NEOWISE, der schon vor ein paar Jahren entdeckt wurde. Daher sollte man beim Suchen möglichst die Bezeichnung C/2020 F3 verwenden. Manche Programme zeigen den Kometen erst an, nachdem man die Bahndaten hineingeladen hat. Einige Apps können Kometen schlicht und einfach gar nicht anzeigen.
Ich möchte euch auf zwei Vorträge hinweisen, die ich in den nächsten Tagen halten werde.
Wegen der Coronavirusepidemie könnt ihr die Vorträge ausschließlich online verfolgen und auch ich werde daheim am Schreibtisch sitzen. Dafür ist die Teilnahme kostenlos und es wird euch auch keiner schief ansehen, wenn ihr in der Jogginghose und mit einer Tasse Kaffee zuschaut. 😉 Es wird die Möglichkeit geben, über einen Chat Fragen zu stellen und ich werde meine Folien per Screencast übertragen.
Beide Vorträge richten sich an Erwachsene und an interessierte Kids und Jugendliche so zirka ab 10 Jahren.
Eines ist ganz wichtig: wenn euch die Vorträge interessieren, meldet euch bitte möglichst bald dafür an! So weit ich weiß, werdet ihr den Link zur Teilnahme per E-Mail zugeschickt bekommen.
„Welcher Stern ist das?“ – „Warum sehe ich den Orion im Sommer nicht?“ – „Ist die Venus der ‚Morgenstern‘ oder der ‚Abendstern‘?“ – „Warum funkeln Sterne?“ Tausende Sterne sind Nacht für Nacht am Himmel zu sehen und ebenso viele Fragen kann man dazu stellen. Sie erfahren, wie Sie Sterne von Planeten unterscheiden können, wie Sie die wichtigsten Sternbilder finden und wieso Sie an Ihrem Geburtstag Ihr „Sternzeichen“ nicht sehen können.
Die bemannten Mondmissionen waren Ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein großer Sprung für die Menschheit. Wir widmen uns den interessanten, amüsanten und tragischen Aspekten dieser technischen Meisterleistung.