„Wenn Sie wollen, können Sie in diesem Notebook auch ein RAID5 haben“

Vor einigen Tagen hat HP mich und einige andere Blogger zu einem Presseevent eingeladen. Thema: Die Neuheiten und die Produktpalette von HP für das Jahr 2012.

HP Envy 14 Spectre vorne
HP Envy 14 Spectre: Gorilla Glass innen und außen

Die Stars des Vormittags waren HPs neue Ultrabooks und Sleekbooks–kompakte, leichte Laptops, die sich durch tolles Design und eine lange Akkulaufzeit auszeichnen. Der Begriff Ultrabook ist eine Erfindung von Intel–dementsprechend müssen die Hersteller in den Ultrabooks gewisse Intel-Komponenten verbauen. Bei der Eigenerfindung Sleekbook hat HP freie Wahl und kann auch auf Chips des Intel-Konkurrenten AMD zurückgreifen.

Das Ganze ist meiner Meinung nach eine sehr sinnvolle Entwicklung: Diese Geräte richten sich an diejenigen, die ein Notebook suchen, das leicht und klein genug ist, um gerne und oft mitgenommen zu werden. Eine nominelle Akkulaufzeit von mindestens 8 Stunden und ein Gewicht von unter 1,5kg sind dabei meiner Meinung nach ein Muss. Mehr lesen

Im Kreis gegangen?

Im Kreis gegangen?

Im folgenden Video aus dem Jahr 1994 berichtet der amerikanische Zeitschriftenverlag Knight Ridder aus der eigenen Entwicklungsabteilung, dem Information Design Lab.

Link zu YouTube

Man kann jetzt natürlich sagen „Yeah, sie haben eineinhalb Jahrzehnte in die Zukunft geblickt und das iPad vorhergesehen!“

Man kann sich aber auch fragen „Was haben wir eigentlich in den letzten zehn Jahren getan?“

Vor 17 Jahren ist dieses Video gedreht worden und es hat so ausgesehen, als ob man ein paar Jahre danach ein solches Tablet in Händen halten könnte. Dass die Technologie für tragbare Geräte da war, zeigt Apples Newton Message Pad, einer der ersten PDAs (Personal Digital Assistant), der bereits 1993 präsentiert wurde und auch im Video zu sehen ist. Zwei Jahre danach brachte dann US Robotics den späteren Palm Pilot heraus, ein günstiges Gerät, das mehr oder weniger sofort zum Verkaufsschlager wurde. Diese ersten PDAs konnten sich per Modem oder über ein Handy mit dem Internet verbinden und waren zum Lesen von e-mails, Zeitungsartikeln, eBooks usw. geeignet. Wer den Dienst AvantGo nutzte konnte sich automatisch Meldungen von verschiedenen Medien wie etwa CNN und ARD auf den Palm Pilot laden lassen. Es gab keinen zentralen App Store, aber weit über 10000 verschiedene Anwendungen, vom e-Mail-Programm bis zur Datenbankanwendung, von der TV-Fernbedienung bis zum Routenplaner für die Öffis (ja, auch für Wien).

Sind wir im Kreis gelaufen? Oder war Apple clever genug, das Tablet aus der Bibliothek der nicht realisierten Konzepte zu holen und es mit aktueller Hard- und Software zu einem Marktschlager zu machen?

In der digitalen Zeitung ist mir auch folgendes sehr aktuell vorgekommen:

Was meint ihr?

Toshiba brachte Android 2.2 Update fürs AC100 Webbook heraus

Toshiba brachte Android 2.2 Update fürs AC100 Webbook heraus

Toshiba hat am 28. 2. 2011 das Android 2.2-Update (genauer: 2.2.5.0029) für das AC100-Webbook herausgebracht. Endlich–denn das Update wurde schon im Oktober erwartet. Die lapidare Beschreibung: „You can install Adobe Flash Player and update some applications after image (Build no.5.0029) is installed. To install Adobe Flash Player and applications, please launch TOSHIBA Service Station again.“

Nach knapp 200MB Download und zahlreichen Klicks auf OK und einer Installation, während derer man nicht nur eine Tasse Kaffee trinken kann, startet das System neu und man bekommt die Gelegenheit, jede einzelne der neuen oder upgedateten Applikationen (vom Screenshot-Tool bis zu Adobe Flash Player) selbst händisch zu installieren. Juhuu!

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Toshiba AC100

Toshiba AC100 Review

Vor einigen Tagen hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen des BarCamp Vienna das Toshiba AC100 ein kurzes Wochenende lang zu testen. Hier der Testbericht.

Toshiba selbst bezeichnet das AC100 als Cloud Companion, ich würde eher Webbook oder Netbook dazu sagen. Die Besonderheit des AC100 ist es, dass auf dem Gerät kein gewöhnliches Betriebssystem zum Einsatz kommt, sondern das hauptsächlich von Google für Smartphones entwickelte Android OS. Der Hersteller meint, das AC100 sei „funktional wie ein Smartphone, bequem zu bedienen wie ein Netbook„.

Toshiba AC100
Toshiba AC100 bei der Morgengymnastik

Hardware

Unter der Haube des AC100 werkelt ein NVIDIA Tegra Mobile Web Prozessor, der sich praktischerweise auch gleich um die Grafik kümmert-schließlich ist das ja jenes Gebiet, in dem NVIDIA brilliert. Zu den inneren Werten gehören auch 512 MB Arbeitsspeicher und eine 8GB große Solid State Disk.

Die Hardware ist durchaus ansprechend. Beim ersten Griff fällt auf, wie leicht und dünn das AC100 ist. Das ganze Gerät bringt magere 870g auf die Waage und ist mit 26,2 x 19 x 1,4-2,1 cm kleiner als ein A4-Blatt. Das rautenförmige Muster auf der Oberseite greift sich angenehm an und zieht im Gegensatz zu den glänzenden Lackierungen anderer Netbooks Kratzer nicht magisch an. Kleine Spaltmaße zeugen von einer sehr guten Verarbeitung.

Toshiba hat dem AC100 eine deutsche Tastatur mit angenehmem Tippgefühl verpasst, bei der aber leider die rechte Umschalttaste zu klein geraten ist und die Caret-Taste (^) einen Platz neben der Leertaste eingenommen hat. In der obersten Tastenreihe stößt man statt auf F-Tasten auf seltsame Symbole.
Die Maus wird über ein kleines Trackpad gesteuert.

Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit „bis zu 8 Stunden“ angegeben, dies konnte ich nicht testen. Erfreulich ist es, dass das Gerät sehr schnell in den Standby-Modus wechseln kann und auch sehr schnell wieder aufwacht. Auch das Hochfahren geht dank SSD extrem flott vor sich.

Das AC100 kann mit einem 25,7 cm (10,1″) großen 16:9-Display mit 1024 x 600 Pixel aufwarten. Angesichts der Größe ist die Auflösung in Ordnung. Die glänzende Bildschirmoberfläche stört mich nicht. An der oberen Kante des Displays befindet sich eine  Webcam, deren Bildqualität allerdings äußerst enttäuschend ist.

Für den Sound sorgen zwei kleine Lautsprecher, die an der Unterseite des Geräts angebracht sind und dieses bei voller Lautstärke ordentlich zum Vibrieren bringen. Die Tonqualität entspricht den Erwartungen, die man an ein kleines Notebook stellt: nicht ganz grauslich, aber auch nicht exzellent.

Anschlussfreudig zeigt sich das AC100 mittels eines USB-Ports, eines Mini-USB-Anschlusses (zum Verbinden mit einem PC), eines SD-Card-Slots und einem bei diesen Geräten seltenen HDMI-Anschluss für Bildschirme und Fernsehgeräte. In der getesteten, teureren Version findet noch zusätzlich eine SIM-Karte für den mobilen Internetzugang Platz. Die Tatsache, dass das Ding nur einen USB-Port hat, stört mich nicht; wer aber gerne eine Maus und einen USB-Stick gleichzeitig verwenden möchte, muss einen USB-Hub verwenden.

Im Test ist mir überraschend positiv aufgefallen, dass das AC100 direkt vom USB-Stick Full-HD-Videos ruckelfrei abspielen kann, etwas, das ein um einiges leistungsstärkeres Netbook von Dell nicht schaffte.

Betriebssystem und Software

Das Betriebssystem Android und Toshibas Anpassungen an das Netbook können leider der tollen Hardware nicht gerecht. Es wird an vielen Stellen offensichtlich, dass das System für die Bedienung per Touchscreen und vier Tasten auf einem Smartphone mit einem vergleichsweise kleinen Bildschirm entwickelt wurde. Dadurch sind viele Dinge unnötig kompliziert zu bedienen. Beispielsweise muss man in Opera (Browser) zuerst mühsam mit der Maus auf einen Knopf klicken bevor man eine Liste der offenen Browser-Tabs sehen kann, obwohl der Bildschirm genug Platz für eine Auflistung der offenen Tabs böte. Auf der anderen Seite gibt es einige Dinge, die man ausschließlich per Tastatur tun kann (Zurück, Home, Übersicht, …). Besonders nervig ist die Tatsache, dass man nicht mittels der Tabulatortaste zwischen Formularfeldern springen kann.

Toshiba hat das Gerät mit der Möglichkeit versehen, Apps aus dem Camangi Market herunterzuladen, der auf Apps für Android Tablets spezialisiert ist und derzeit nur eine sehr kleine Auswahl an Software hat. Insbesondere glaube ich, dass man sich dabei schwer tun wird, einen voll funktionsfähigen Editor für Microsoft Office- und OpenOffice/LibreOffice zu finden. Nichtmal Firefox ist im Camangi Market vertreten. Der gewöhnliche Android Market ist für das AC100 laut anderen Reviews nicht zugänglich, das konnte ich aber in der begrenzten Zeit nicht testen.

Der Internetzugang über das 3G-Mobilnetz funktioniert gut, allerdings fragt das Gerät jedes Mal, wenn es aus dem Standby geweckt wird, nach dem PIN. Beim Surfen stört der mobile Browser, der unter anderem auch nicht mit der Anmeldung bei Twitter zurecht kam.

Ubuntu auf dem AC100?

Gerwin Sturm hat dem Gerät auf dem BarCamp einen neuen Bootloader verpasst und Ubuntu Netbook Edition von einer SD-Card aus gebootet. Ubuntu erweist sich als ressourcenhungriger und läuft daher nicht so schnell wie Android, ist aber durchaus brauchbar, wenn man davon absieht, dass derzeit noch keine Soundtreiber verfügbar sind. Ein „leichteres“ linuxbasiertes Betriebssystem mit einem einfachen Window Manager wäre sicher eine bessere Wahl als Android.

Fazit

Toshibas HardwaredesignerInnen haben ganze Arbeit geleistet und ein Gerät entworfen, das leicht, ausdauernd und angenehm zu verwenden ist. Die Softwareleute haben Android draufgespielt und gehofft, dass niemand draufkommt, wie schlecht es passt.

Links

Danke an

Bild: Toshiba Deutschland

PS: Ich habe eines der 10 im Test verwendeten AC100 gewonnen. Dieses wird also nicht mein letzter Post zu diesem Thema sein!

War Games

In der heutigen Ausgabe möchte ich euch einen Klassiker unter den Hacker-Filmen aus dem Jahr 1983 vorstellen. War Games handelt von einem Teenager, der quasi aus Versehen in einen Computer der amerikanischen Luftwaffenabwehr (NORAD, North American Aerospace Defense Command) eindringt und dort die Simulation eines Atomkriegs startet. Wird es mitten im Kalten Krieg zum Dritten Weltkrieg kommen?
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