Die Genese einer Chronik-Meldung

Heute war ein besch…eidener Tag für die Wien-PR. Der Standard warnte: „Wer in Österreichs Hauptstadt eine öffentliche Toilette besucht, muss oft mit dem Schlimmsten rechnen„. Der ORF schrieb: „Wiens WCs unter den dreckigsten in Europa“. Die Presse titelte „Wien unter Top-Ten der schmutzigsten öffentlichen WCs“, meinte aber dann doch nicht die ganze Stadt.

Irgenwie kamen mir diese Meldungen vertraut vor.

Eine der Nebenwirkungen dessen, dass ich diesen Blog hier schon eine ganz Weile lang betreibe, ist, dass meine E-Mailadresse auf dem einen oder anderen Presseverteiler gelandet ist. Das ist nicht unerwünscht. Ich habe dafür eine eigene E-Mailadresse eingerichtet.

Die meisten der E-Mails, die dort eintrudeln, sind Presseaussendungen von PR-Agenturen – und tendenziell eher uninteressant. Eine britische Uni schickt mir immer wieder Presseaussendungen über neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse, komplett mit Sperrfrist. Meistens denke ich mir: „Schon nicht ganz uninteressant – aber sie können froh sein, wenn überhaupt jemand darüber schreibt“.

Eine ganze Menge von E-Mails kommt von einer Firma namens journalistic.org, die Teil einer Digital-PR-Agentur ist. Diese Firma hat sich offenbar darauf spezialisiert, Texte zu schreiben und Datenauswertungen zu generieren. Dann schreiben sie den Namen einer Firma drauf und verschicken das ganze als Presseaussendung. Das Ziel dürfte sein, so Backlinks und Aufmerksamkeit für die Firma zu generieren.

Einige Erkenntnisse aus deren Presseaussendungen:

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Ausprobiert: ÖBB SimplyGo

„Fahrkartenverkauf ist eigentlich Kundenbelästigung“ hat man mir in der ÖBB-Zentrale schon vor einigen Jahren gesagt. Das klingt seltsam, aber es steckt einiges an Wahrheit dahinter. Die Dienstleistung, die die Bahn verkauft, ist der Transport von A nach B. Bequeme Sitze und pünktliche Züge gehören dazu. Dass man sich dafür vorher eine Fahrkarte kaufen muss, ist bloß ein notwendiges Übel. Für die Bahn ist es also sinnvoll, den Kunden den Fahrkartenkauf so einfach wie möglich zu machen.

Also SimplyGo. Wie funktioniert’s? Man öffnet die App, swiped vor Fahrtbeginn nach rechts und nach Ende der Fahrt nach links. Die App erkennt Abfahrtsort, Zielort und Verkehrsmittel und berechnet am Ende des Tages automatisch den günstigsten Preis. Wird man während der Fahrt nach dem Fahrschein gefragt, zeigt man die laufende App her. Funktioniert gut, in der Theorie. Mehr lesen

Trööt!

Logo von MastodonMastodon hat ein ausgestorbenes Mammut als Namensgeber und Maskottchen. Von denjenigen, die in den letzten Wochen von Twitter zu Mastodon gewechselt sind, und denjenigen, die dort schon seit längerem sind, denken aber viele, dass der Dienst mit dem Vogel zuerst aussterben wird. Schließlich ist Mastodon Open Source, als dezentrales Social Network auf ganz vielen Servern daheim und überhaupt und auch deswegen super. Außerdem feuert der neue Chef bei Twitter Angestellte en masse, vertreibt Werbekunden und vergrault die eigenen Nutzer. Oder so.

Ich habe seit Mai diesen Jahres ein eigenes Mastodon-Profil unter @danimrich@mastodon.social. Damit bin ich dort relativ neu und trotzdem länger dabei als die Hälfte aller User: Mastodon gibt’s schon seit 2016, aber ab dem Nationalfeiertag Ende Oktober 2022 schwappte die große Welle enttäuschter Twitterati über die verschiedenen großen und kleineren Mastodon-Instanzen herein. Mastodon ist die naheliegende Alternative zu Twitter. Es ist ähnlich – jeder hat ein Profil, es gibt Tröts (statt Tweets), Threads und Kommentare – aber doch anders. Die Neuen empfanden es gewissermaßen als Landnahme, die bestehenden NutzerInnen reagierten mit einer Mischung aus Freude, Hilfsbewusstsein und Angst um die Gesprächskultur. Wie bei den meisten Onlineforen gilt: durch’s Reden kommen die Leut‘ z’samm – und auch die Regeln werden dabei geschaffen und erlernt.

Wir werden sehen, wie das alles funktioniert. Wer möchte, kann mir folgen. Es freut mich.

Screenshot zeigt die Windows Subsystem for Android Einstellungen mit dem Entwicklermodus aktiviert.

Android-Apps unter Windows 11 installieren – so geht’s

Mit dem Windows Subsystem für Android bietet Windows 11 in der aktuellen Version die Möglichkeit, Android-Apps unter Windows laufen zu lassen. Das ist praktisch, wenn es von einer App keine eigene Version für Windows gibt.

Windows Subsystem für Android installieren

  1. Via Startmenü den Microsoft Store öffnen, darin nach dem „Amazon Appstore“ suchen und diesen installieren. Dabei wird das Windows Subsystem für Android installiert. Das kann ein paar Minuten dauern.
    Falls das nicht geht, kann es sein, dass das System die Systemanforderungen nicht erfüllt.
  2. Wer möchte, kann sich an dieser Stelle mit einem Amazon-Account einloggen und nach der gewünschten App suchen. Das ist die empfohlene Weise, Android Apps unter Windows zu verwenden. Falls man die gewünschte App dort findet, kann man sich den ganzen Rest sparen und die App direkt über den Appstore installieren.
    Leider ist der Amazon Appstore momentan zumindest für mich nur als Vorschau mit einer ganz kleinen Auswahl von Apps und vielen Spielen verfügbar.
    Ich finde, man sollte an dieser Stelle auch kurz in die Einstellungen wechseln und die In-App-Käufe deaktivieren.
    Screenshot zeigt den Amazon Appstore in der Previewversion mit einigen Spielen und nur wenigen herkömmlichen AppsIm Folgenden schauen wir uns an, wie man Apps installieren kann, die nicht im Amazon App Store vorhanden sind.

Installation einer Android-App über die Platform Tools und ADB

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Klimabonus-Gutschein mit RSa-Brief

Wer verdient am Klimabonus?

Als die Regierung vor ein paar Wochen bekannt gab, wie der Klimabonus und der Anti-Teuerungsbonus ausgezahlt werden sollte, war ich ein wenig verwundert: eine halbe Milliarde Euro* sollte in Form von speziellen Sodexo-Gutscheinen an jene Personen ausgezahlt werden, deren Kontoverbindung der Staat nicht kennt. Alle anderen sollten die 500€ per Banküberweisung bekommen.

Es passiert nicht häufig, dass die Regierung ein privates Unternehmen damit beauftragt, hunderte Millionen Euro auszuzahlen. Bisher hat man sich dafür der Postanweisung bedient – zum Beispiel für Arbeitslosengeld oder Pension. Nun kommt mit Sodexo ein weiteres Unternehmen hinzu. Die Post ist weiterhin dabei – einerseits stellt sie die RSa-Briefe zu, andererseits zahlt ihre bank99 den Wert der Gutscheine in bar aus. Es ist naheliegend, dass die beiden Unternehmen für ihre Leistungen auch bezahlt werden wollen.

Die Sodexo-Gutscheine können auch bei Unternehmen eingelöst werden, die dafür einen Vertrag mit Sodexo abschließen (Akzeptanzpartner). Die Akzeptanzpartner reichen die Gutscheine bei Sodexo ein und bekommen den Wert abzüglich einer Bearbeitungsgebühr/Disagio ausgezahlt. Mir wurde gesagt, das Disagio läge bei 3%, nachprüfen kann ich das aber nicht, da diese Verträge nicht öffentlich sind.

Für mich war das ein Anlass, dem Bundesministerium für Klimaschutz Anfang September ein paar Fragen zu stellen (siehe weiter unten). Für diese Auskunftsbegehren gibt es eine gesetzliche Grundlage – das Auskunftspflichtgesetz – und eine vom Forum Informationsfreiheit betriebene Plattform – fragdenstaat.at. Das Ministerium hat diese Auskünfte zu erteilen, soweit es nicht gesetzlich zur Verschwiegenheit verpflichtet ist, und es hat dies ohne unnötigen Aufschub, spätestens aber binnen 8 Wochen zu tun.

Als ich die Anfrage schrieb, dachte ich, die Regierung würde zumindest die Banküberweisungen selbst organisieren, zum Beispiel über die Bundesrechenzentrum GmbH, die dem Finanzministerium gehört und viele Dienste wie zum Beispiel FinanzOnline betreibt. Mittlerweile wissen wir, dass die Regierung auch die Verarbeitung der Daten und die Organisation der Überweisungen an eine private IT-Firma ausgelagert hat.

Auf das Auskunftsbegehren habe ich bisher noch keine Antwort bekommen. Die vom Gesetz vorgesehene Bearbeitungsfrist läuft aber noch bis nach dem Nationalfeiertag. Sobald ich eine Antwort bekomme, werde ich sie hier veröffentlichen. Auf FragDenStaat wird sie sowieso landen.

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