Am 11. Oktober ist die Wiener Gemeinderatswahl, aber wir wissen jetzt schon, wer am 14. Oktober in Opposition sein wird. Der Rote – der Mars.
Zwei Himmelskörper sind dann in Opposition zueinander, wenn sie – von einem dritten Himmelskörper aus betrachtet – einen Winkelabstand von 180° haben. Erraten: der zweite Himmelskörper ist in dem Fall die Sonne, der dritte die Erde. Das ist nicht die 100% exakte Definition, wer die haben möchte, kann auch unter „Syzygie“ nachschauen (und dabei auch ein echt gemeines Wort für Hangman lernen). Jedenfalls ist dann die Sonne auf der einen Seite der Erde, der Mars auf der anderen, sehr hell angeleuchtet und relativ nah. So nah, dass wir mit einem besseren Teleskop auf der Marsoberfläche Details wie zum Beispiel die südliche Polkappe sehen können. Die geringste Entfernung zur Sonne erreicht der Mars übrigens schon ein paar Tage davor: am 6. 10. ist er nur 62,1 Mio. km von der Erde entfernt. Zum Zeitpunkt der Opposition ist er dann schon eine knappe Million Kilometer weiter weg, aber das macht nicht viel. Jedenfalls ist der Mars den ganzen Monat über ein lohnendes Beobachtungsobjekt.
Der Zeitraum vor den Marsoppositionen wird auch gerne genützt, um Sonden zum Mars zu schicken: je näher der Mars ist, desto besser. Über ein paar dieser Missionen werde ich meinem nächsten VHS-Vortrag am 27.10. reden. Insbesondere geht es mir dabei darum, zu zeigen, wie – mit Hilfe welcher physikalischer Methoden und Messgeräte – man den Mars untersucht und welche Schlüsse man daraus ziehen kann.
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