Ciao, Fernsehen. Über technische Änderungen und den persönlichen Wandel im Medienkonsum.

Ende Oktober soll das über DVB-T ausgestrahlte Fernsehsignal in Wien abgedreht werden. Für mich ist das ein Grund, über Alternativen nachzudenken.

Bei mir im Wohnzimmer steht ein Röhrenfernseher. Noch. Darunter ein alter Videorecorder. Noch. Beide hatten in den letzten Jahren nicht viel zu tun. Der Videorecorder hat vermutlich vor 15 Jahren das letzte Mal eine Videokassette bespielt. Den Fernseher verwende ich vielleicht einmal im Monat.

Noch steht bei den beiden eine DVB-T-Box. Als 2007 die analogen Programme abgeschaltet wurden, schien es mir sinnvoll, die Box zu kaufen, um Programme des ORF, von Puls4, ATV und ein paar anderen mit einer einfachen Zimmerantenne empfangen zu können. Im Laufe der Zeit ist auch ein DVB-T-Stick dazu gekommen. Den kleinen Stick habe ich erst an den PC, dann an ein NAS angeschlossen, um diese Geräte als digitale Videorecorder zu verwenden und Sendungen im lokalen Netzwerk auf Computer, Tablet oder Beamer zu streamen.

Mit 27. Oktober wird die Ära des konventionellen Fernsehens in meinem Haushalt enden. An diesem Tag wird angeblich das über DVB-T ausgestrahlte Fernsehsignal in Wien abgeschaltet. Wer über eine Antenne fernsehen möchte, braucht dann einen TV-Receiver, der den neuen Standard DVB-T2 unterstützt, sowie einen Vertrag mit der Firma SimpliTV. Mehr lesen

Surfen in Wien

Surfen in Wien

Surfen in der Stadt? Klar, dazu braucht man einen Strand…oder einen passenden Kanal…bisher. Diesen Sommer kann man in Wien sehen, dass es auch anders geht. Dem altehrwürdigen Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz stiehlt noch bis Ende September eine künstliche Surfwelle die Show.

Die 3CityWave ist eine Konstruktion aus Gerüstbauteilen, Containern, Folien und viel Technik. Das Wasser fließt eine kurze Rampe hinunter, wird durch eine Erhebung im Becken zur Welle geformt und bricht dahinter. Danach fließt es durch ein feinmaschiges Gitter in ein Sammelbecken, aus dem es wieder hinaufgepumpt wird.

Surfen auf der künstlichen Welle
Es ist nicht ganz einfach, das Gleichgewicht zu halten (Foto: Georg Krewenka)

Wer sich als WellenreiterIn versuchen möchte, kann vorab eine Surf-Session (39€ für 50 Minuten mit bis zu 12 Personen) reservieren oder einfach auf gut Glück vorbeikommen. Mehr als eine Badehose, ein Handtuch und ein wenig Mut braucht man nicht: Surfbretter und wasserfeste T-Shirts werden zur Verfügung gestellt. Das Wasser ist warm, weil es durch das ständige Herumpumpen erwärmt wird—damit kann man auch bei schlechtem Wetter angenehm surfen. Der Neoprenanzug, den ich auf den Bildern trage, verhindert, dass mir draußen kalt wird, und kann vor Ort ausgeborgt werden. Mehr lesen

Schilfgürtel des Neusiedlersees

Radtour: Neusiedlersee, die Ostseite

Der Nationalpark Neusiedlersee ist dafür bekannt, dass man ihn gut mit dem Fahrrad erkunden kann. Beim Planen einer eher kurzen Tour mit etwa 35 km Länge bin ich auf eine kleine Herausforderung gestoßen. Der See ist doch recht lang und so kommt die typische Radrunde rein auf österreichischer Seite (Neusiedl – Podersdorf – Illmitz – Fahrradfähre – Mörbisch – Rust – Neusiedl) auf etwa 75 km. Das ist eine nette sportliche Tour, aber zu lang für einen eher gemütlichen Ausflug mit Freunden. Daher habe ich die folgende Route geplant.

Route

Neusiedl am See – Weiden – Podersdorf – Illmitz – Apetlon – Pamhagen

Bei Südwind die Route umdrehen.

Von Neusiedl am See Bhf. nach Osten über Bahnstraße und Eisenstädter Straße zur Ortsdurchfahrt. Nach dem Hauptplatz rechts Richtung See abbiegen und nach ein paar hundert Metern die Bahn überqueren. Weiter der Beschilderung „B10“ folgend nach links Richtung Weiden am See fahren. Der weitere Weg ist gut als „B10“ ausgeschildert (auch wenn das jetzt wie eine Bundesstraße klingt: es ist ein Radweg). Mehr lesen

FPÖ-WählerInnen sind nicht blöd.

Ein kurzer Hinweis zum Thema politische Taktik.

Es mag opportun scheinen, auf die Wählerinnen und Wähler der FPÖ hinabzublicken. Immerhin bietet die Partei selbst dafür einiges an Räson: Holocaustleugner, Chemtrailgläubige, KlimaerwärmungsskeptikerInnen und AnhängerInnen einiger anderer Verschwörungstheorien betätigen sich in ihren Rängen. Der Parteichef selbst ließ sich von einer Astrologin beraten und legte auch im Parlament schon den einen oder anderen peinlichen Auftritt hin.

Aber: ganz egal, wo der durchschnittliche FPÖ-Wähler in Sachen Bildungsgrad und sozialem Status steht: Er wird sich nicht von einer politischen Bewegung angesprochen fühlen, deren Proponenten über die Dummheit der FPÖ-Wählerschaft witzeln. Er wird’s auch nicht super finden, dass diejenigen Politiker, die ihn vertreten sollen, kategorisch ausgegrenzt werden. Vor allem aber wird ihn das nicht davon abhalten, beim nächsten Mal wieder die FPÖ zu wählen—vermutlich wird es ihn darin sogar bestärken. Denn „die anderen“, das „Establishment“, hätten „einen Denkzettel verdient“.

Wer also WählerInnen der FPÖ für sich gewinnen möchte, sollte sie mit ihren Sorgen, Bedürfnissen und Zielen ernst nehmen und ihnen das auch zeigen. Dazu ist es nicht notwendig, dass er die politische Linie der FPÖ übernimmt. Er sollte eine klar definierte, eigene politische Linie haben, die einfach zu erklären ist und sie auch erklären. Vor allem aber muss er bereit sein, die größeren und auch die kleineren Probleme der Wähler kennen zu lernen und zu lösen.


Nebenbemerkung:
Diesen Text habe ich großteils schon im Jänner verfasst. Er hat offenbar nichts an Aktualität eingebüßt.

Viel Geld mit weniger Warmwasser: Das Geschäftsmodell hinter kostenlosen Energiesparmaßnahmen

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DurchflussbegrenzerVor einigen Tagen flatterte mir ein Brief von einer Consultingfirma ins Haus. Der Inhalt: Ein „Wasserspar-Set“ aus drei Durchflussbegrenzern, die ich zwischen Armatur und Sieb bzw. Duschkopf schrauben möge. Vollkommen kostenlos. „Die haben doch nichts zu verschenken“, dachte ich mir und begann zu recherchieren. Mehr lesen